Rekordentwicklung der deutschen audiovisuellen Industrie ist keine Selbstverständlichkeit / Konverg

Rekordentwicklung der deutschen audiovisuellen Industrie ist keine Selbstverständlichkeit / Konvergente Regulierung für zukünftige positive Entwicklung erforderlich

ID: 1279635
(ots) - Der Regulierungsrahmen für die konvergente
Medienlandschaft ist nicht mehr zeitgemäß: Er muss angesichts des
wachsenden Wettbewerbs durch internationale Player schnell angepasst
werden, damit die deutsche Medienindustrie wettbewerbsfähig bleibt.
In diesem Punkt stimmten die Vertreter von TV-Unternehmen,
Produktionsfirmen und der Medienpolitik auf dem Panel "Die TV-Agenda"
der Medientage München überein, das vom Verband Privater Rundfunk und
Telemedien e.V. (VPRT) veranstaltet wurde.

Dr. Tobias Schmid, Vorstandsvorsitzender des VPRT, wies in seiner
Begrüßung darauf hin, dass der audiovisuelle Sektor seinen
Leistungsbeweis für die Kreativwirtschaft erbracht habe, wie die
aktuelle Prognose des VPRT zeige. Ein moderner Ordnungsrahmen müsse
aber die Rechte und Pflichten der Rundfunkveranstalter mit denen
anderer Marktteilnehmer in einem "Level Playing Field" zum Ausgleich
bringen. In diesem Zusammenhang kritisierte er den Entwurf des
Justizministeriums zur Neuregelung des Urhebervertragsrechtes. Man
habe leider vergessen, sich mit der Wirtschaft zusammenzusetzen und
sich erläutern zu lassen, wie Produktionsprozesse funktionieren, so
Schmid.

In seinem Impulsreferat wies Prof. Boris Kühnle, Hochschule der
Medien (HdM) Stuttgart, auf die enorme Bedeutung des Fernsehens für
die Kreativwirtschaft hin. Mit jedem Euro TV-Werbeerlös würden
zusätzlich 65 Cent Umsatz bei Agenturen und Produktion entstehen.
"Das Prinzip Fernsehen hat das Potenzial, außerhalb der Branche Neues
und Innovatives zu schaffen", so Kühnle.

Julian Geist, Vorsitzender des Fachbereichs Fernsehen und
Multimedia im VPRT, fürchtet um die Konkurrenzfähigkeit der
TV-Industrie in den nächsten Jahren. Auf einem Bildschirm gäbe es
unterschiedliche Regulierungsebenen: Während sich internationale
Player wie Amazon oder Netflix auf der Überholspur befänden, würden


die deutschen Unternehmen immer wieder auf die Standspur gedrängt, so
Geist. "Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Medienindustrie wird
aufs Spiel gesetzt", warnte der ProSiebenSat.1 Media SE-Vertreter und
wies darauf hin, dass die Zeit dränge. Wirtschaftlich habe
Deutschland nach Einschätzung von Julian Geist das Potenzial, auch
vermehrt eine TV-Exportnation zu sein, das Potenzial und die
Kreativität seien da.

Markus Blume, Medienpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im
Bayerischen Landtag, räumte ein, dass die Art und Weise der
Regulierung dem aktuellen Transformationsprozess nicht gerecht werde.
"Wir arbeiten mit einer Regulierungsfiktion, von der sich die
Regulierungsrealität weit entfernt hat", so Blume. In den Bereichen,
wo die Medienpolitik noch Zugriff habe, werde versucht, noch mehr zu
regulieren. Hier müsse ein Paradigmenwechsel stattfinden und Gleiches
mit Gleichem bemessen werden. Er verwies darauf, dass der Runde Tisch
in Bayern ein Erfolg war und bereits in Regierungshandeln umgesetzt
wurde.

Auch Ute Biernat, Geschäftsführerin UFA SHOW & FACTUAL GmbH,
plädierte für eine schnelle Deregulierung. Insbesondere auch die
technische Entwicklung sei längst weiter als die Rahmenbedingungen.
Sie brauche für nächstes Jahr Handlungsanweisungen und Regeln, nicht
erst in der Zukunft. Für die Produzenten sei es zudem wichtig, mehr
Beteiligung an Rechten zu erlangen. Schließlich müssten die
Produktionsfirmen auch in Innovation und Entwicklung investieren.
"Wir sind alle voneinander abhängig, wir müssen aufeinander achten,
weil uns sonst der internationale Wettbewerb platt macht", so
Biernat.

Andreas Bartl, Geschäftsführer RTL II, betonte, dass sein Sender
mit seinen Inhalten insbesondere auch die Jugend gut erreiche, dies
auch über entsprechende Angebote in den sozialen Netzwerken. Weiter
sagte er, dass er sich dem Wettbewerb gern stelle, sei es nun mit den
"Giganten aus Übersee" oder öffentlich-rechtlichen Sendern. Er sehe
das sportlich. Allerdings müsse auch hier wie im Sport nach den
gleichen Regeln gespielt werden.

Über den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 150 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.



Für Rückfragen:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de

Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.
Stromstraße 1, 10555 Berlin
Rue des Deux Eglises 26, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel
T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de
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Datum: 23.10.2015 - 11:28 Uhr
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