neues deutschland:über Übergänge vom Arbeitsleben in die Rente
ID: 1287319
dass Rentner demnächst nach dem offiziellen Berufsleben
weiterarbeiten können? Einerseits ist es selbstverständlich jedem zu
gönnen, der einen Teil seines Ruhestands an der Werkbank, auf der
Baustelle oder im Büro verbringen möchte. Andererseits stellt sich
angesichts rasant steigender Altersarmut die Frage, ob die
Entscheidung für eine solche Nebenbeschäftigung wirklich immer
freiwillig getroffen wird. Viele Rentner wollen nämlich nicht etwa
länger arbeiten - sie müssen. Der Zuverdienst ist besonders für
Frauen mit kindererziehungsbedingten Lücken im Erwerbsleben oder
Menschen, die lange im Niedriglohnsektor beschäftigt waren, oft die
einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie sollen
künftig sogar die Möglichkeit bekommen, Beiträge zur
Rentenversicherung zu zahlen und somit ihr Ruhestandsgeld auch nach
dem offiziellen Arbeitsleben zu erhöhen. Die Kehrseite der Medaille:
Unternehmen, die Rentner beschäftigen, müssen für diese keine
Sozialabgaben mehr leisten. Das könnte Arbeitgeber dazu verleiten,
bei Bewerbungen die billigeren Ruheständler zu bevorzugen. Vermutlich
hatte die Koalition weniger das Wohl der Rentner als vielmehr jenes
der Wirtschaft im Sinn. Für die Union, die die Flexirente erzwungen
hat, war Flexibilität ja immer schon eine Einbahnstraße und nur dann
erstrebenswert, wenn sie den Unternehmen mehr Möglichkeiten zum
Geldverdienen eröffnete.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.11.2015 - 18:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1287319
Anzahl Zeichen: 1728
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Berlin
Kategorie:
Innenpolitik
Diese Pressemitteilung wurde bisher 274 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland:über Übergänge vom Arbeitsleben in die Rente"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
neues deutschland (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).