Westfalenpost: Martin Korte zur Syrien-Krise
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Außenminister Steinmeier mit seinen Bitten nach Feuerpause und
Luftbrücke in Aleppo abblitzen lassen. Für Moskau sind
kriegstaktische Gründe wichtiger als das Verhindern humanitären
Leids: Wenn 48 Stunden die Waffen schweigen, werden die sogenannten
Rebellen diese Zeit nutzen, um Nachschub in die Stadt zu
transportieren. Auch sie interessieren sich nicht für das Schicksal
der Bevölkerung. Aleppo steht symptomatisch für das Versagen der
Weltgemeinschaft und für den Niedergang einer Gesellschaft, die von
sich behauptet, immer moderner und zivilisierter werden zu wollen.
Das Gegenteil ist der Fall: Barbaren entscheiden über unsere Zukunft.
Selbstverständlich trägt Russland eine Mitverantwortung für die
Zustände in Syrien. Wer sich an der Bombardierung von Krankenhäusern
beteiligt, wer den Tod von Kindern in Kauf nimmt, kann gar nicht
deutlicher zum Ausdruck bringen, dass er als Politiker versagt hat.
Leider wird der Club der Heuchler immer größer, und auch Deutschland
kann seine Mitgliedschaft nicht verleugnen: Wir unterstützen Länder,
die im Syrien-Krieg Blut an den Fingern kleben haben. Die Islamisten
werden von Saudi-Arabien und Katar unterstützt; zwei Länder, zu denen
wir unsere Beziehungen nicht gefährden wollen. Schließlich liefern
wir ja auch Waffen. Wir können uns nicht aus der Verantwortung
ziehen. Eine Feuerpause zu fordern, ist richtig und nachvollziehbar -
aber zu einfach. Nachhaltig lassen sich die Probleme nur lösen, wenn
wir einen grundsätzlichen Wechsel in unserer (Wirtschafts-)Politik
vollziehen.
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Datum: 15.08.2016 - 21:13 Uhr
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