neues deutschland: Flüchtlingshilfeverein: Berliner Senat überlässt junge Geflüchtete ihrem Schicksal
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Berliner Senat vorgeworfen, er überlasse junge Geflüchtete ihrem
Schicksal. Vor dem Hintergrund von Berichten, wonach sich jugendliche
Geflüchtete im Berliner Tiergarten prostituieren, kritisierte
Vorstandsmitglied Andrea Petzenhammer, diese würden nach Erreichung
der Volljährigkeit sich selbst überlassen und erhielten manchmal
schon nach wenigen Tagen die Ablehnung ihres Asylantrags. "Panik ist
vorprogrammiert, denn niemand steht ihnen bei oder klärt sie über die
Möglichkeit zur Klage auf", schreibt Petzenhammer in einem
Gastkommentar der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Samstagsausgabe). Um der Abschiebung zu entgehen,
versteckten sich manche, würden obdach- und mittellos und so zu
leichten Opfern. Das Problem sei, dass es fast unmöglich geworden
ist, junge Volljährige unterzubringen. Grund sei "dass die
Jugendhilfe für junge Volljährige praktisch eingestampft worden ist",
so Petzenhammer. "Wundern darf man sich auch über eine
Senatsverwaltung, die nach eineinhalb Jahren immer noch keinen
altersgemäßen, betreuten Übergang in das Erwachsenensystem geschaffen
hat." Offenbar sei es den Verantwortlichen nicht möglich, die
Jugendlichen einen Monat vor ihrem 18. Geburtstag in einer
Gemeinschaftsunterkunft anzumelden.
Die Geflüchteten, die überwiegend 2015 nach Berlin gekommen waren,
hätten die Jugendhilfe nie kennengelernt, "da es die Senatsverwaltung
für Jugend sowie die Bezirksjugendämter verpasst haben,
Betreuungsplätze auszubauen und mehr Sachbearbeiter einzustellen",
sagte Petzenhammer. Auch die Beratungsstellen seien nicht nennenswert
ausgebaut worden.
Am Montag hatte der rbb gemeldet, dass sich in Berlin immer mehr
junge Flüchtlinge prostituieren. Das hätten mehrere
Hilfsorganisationen bestätigt. Den Angaben zufolge hat sich die Zahl
der betreuten Jugendlichen im vergangenen Jahr vervielfacht. So habe
sich im Tiergarten eine regelrechte Szene entwickelt. Bei den
Flüchtlingen handelt es sich überwiegend um junge Männer aus
Afghanistan, Pakistan und dem Iran.
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Datum: 14.04.2017 - 16:20 Uhr
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