Rheinische Post: Kommentar: Schlecker kommt davon
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Schlecker-Prozess nichts zu deuteln. Allen, die nun schäumen vor Wut
ob der milden Strafe für den unsympathischen Herrscher von einst, sei
gesagt: Erstens ist Anton Schlecker nicht als Pleitier verurteilt
worden, dessen unfassbares Geschäftsgebaren in den Firmenkollaps
führte, sondern als jemand, der bewusst Vermögen verschob, um es dem
Zugriff von Gläubigern zu entziehen. Zweitens: Auch weil der
bezifferbare Schaden mehr als wiedergutgemacht wurde, kommt Schlecker
glimpflich davon. Das juristische Fazit zeigt aber nur eine Seite.
Die andere: Es fällt schwer zu glauben, dass alles das, was die
Kinder getan haben, ohne Wissen und Zutun ihres Vaters geschah. Im
Schlecker-Imperium ging jahrzehntelang nichts ohne den Patriarchen,
der die Fäden zog. Deshalb trägt er faktisch an den Gefängnisstrafen
für seine Kinder Mitschuld. Man wird auch abseits jeder Form von
Populismus das Gefühl nicht los, Schlecker sei davongekommen. Ein
fader Beigeschmack bei jemandem, dessen Egomanie Tausende ihrer
Existenzgrundlage beraubt hat.
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Datum: 27.11.2017 - 20:42 Uhr
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