ZDF-Magazin "Frontal 21": Behörden ignorieren Brandschutz an Hochhäusern / Mehrheit der Bundesländer hat die Fassaden noch nicht überprüfen lassen (FOTO)
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Die Mehrheit der Bundesländer hat nicht überprüfen lassen, ob an
den Fassaden von Hochhäusern brennbares Material verbaut ist. Dazu
zählen große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen mit knapp 2.400
Hochhäusern, Baden-Württemberg und Bayern, außerdem die Stadtstaaten
Bremen und Berlin, die nicht mal die Zahl ihrer Hochhäuser beziffern
können. Dies ergeben Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21"
(Sendung am Dienstag, 23. Januar 2018, 21.00 Uhr). Nach der
Katastrophe im Londoner Grenfell Tower im Juni des vergangenen Jahres
hatte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) zugesagt, die
Bauministerkonferenz werde "kurzfristig erheben, wo es solche Bauten
geben kann". Als Hochhäuser gelten Gebäude, bei denen der Fußboden
mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der
Geländeoberfläche liegt.
Eine genauere Prüfung haben Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und
Hamburg angeordnet. Die Bauministerien forderten die Bauämter bei den
Kreisen und kreisfreien Städten im Juli auf, alle Hochhäuser
hinsichtlich brennbarer Baustoffe an den Außenwänden zu überprüfen.
Die schrieben daraufhin die Eigentümer an und baten um Nachweise zu
den Fassaden. Im Zweifelsfall entnahmen Brandschutzsachverständige
Materialproben. Hessen hält eine allgemeine Überprüfungspflicht für
unverhältnismäßig, hat aber den unteren Bauaufsichtsbehörden eine
Kontrolle der Hochhäuser empfohlen, die vor 1984 errichtet wurden.
Auch dort fanden Prüfer in mehreren Städten und Kreisen Fassaden mit
brennbaren Materialien.
Anfragen direkt bei den 40 größten deutschen Städten ergaben, dass
Städte wie Mainz und Braunschweig bei einer Reihe von Hochhäusern
brennbare Materialien fanden. Dort sind Sanierungen geplant. Doch
knapp die Hälfte der Städte hat bisher auf eine Prüfung der Fassaden
verzichtet, unter anderem Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Essen
und Leipzig. Für Caren Lay, mieten- und wohnungsbaupolitische
Sprecherin der Linken, ein erschreckendes Ergebnis: "Wenn gerade mal
die Hälfte der Städte aktiv geworden sind, muss man leider
befürchten, dass ein Großteil der Hochhäuser in Deutschland nicht
überprüft wurde nach Grenfell. Das kann so nicht sein."
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Datum: 23.01.2018 - 10:49 Uhr
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