neues deutschland: Wirtschaftssoziologe Klaus Dörre: Von Rechtsruck in Betriebsräten zu sprechen ist übertrieben
ID: 1593717
derzeit stattfindenden Betriebsratswahlen warnt der Soziologe Klaus
Dörre davor, die Ergebnisse rechtsextremer Kandidatenlisten
überzubewerten. "Von einem Rechtsruck zu sprechen, halte ich für
übertrieben", sagte der Professor für Arbeits- und
Wirtschaftssoziologie an der Universität Jena im Gespräch mit der
Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Bundesweit für
Aufsehen gesorgt hatten die Kandidaturen der rechten Gruppe "Zentrum
Automobile", etwa am Mercedes-Standort in Untertürkheim und beim
Autobauer BMW in Leipzig, wo die Kleinstgewerkschaft jeweils
zweistellige Ergebnisse erzielte.
Auf die Frage, ob es Unterschiede zwischen Ost und West gebe,
antwortete Dörre: "Das Potenzial gibt es im Osten wie im Westen.
Richtig ist aber, dass wir im Osten ein Ende der Bescheidenheit
erleben. Viele wollen es nicht länger hinnehmen, als Arbeitnehmer
zweiter Klasse behandelt zu werden."
Dörre rät den großen Gewerkschaften wie der IG Metall, das Problem
dennoch nicht kleinzureden. "An einer offensiven Auseinandersetzung
mit der völkischen Rechten auch in den eigenen Reihen führt kein Weg
vorbei." Es gelte, sich auch schwierigen Themen zu stellen: "Heiße
Eisen wie die Migrationsfrage dürfen nicht aus der gewerkschaftlichen
Kommunikation ausgeklammert werden."
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 22.03.2018 - 14:33 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1593717
Anzahl Zeichen: 1713
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Berlin
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Diese Pressemitteilung wurde bisher 186 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Wirtschaftssoziologe Klaus Dörre: Von Rechtsruck in Betriebsräten zu sprechen ist übertrieben"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
neues deutschland (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).