Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Datenskandal

Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Datenskandal

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(ots) - Wenn Parteien Wahlen verloren haben, reden ihre
Vorsitzenden davon, dass sie ihre Politik besser verkaufen müssten.
Parteiprogramme und politische Inhalte sollen wie Waren vermarktet
und an die Konsumenten gebracht werden - die Wähler. Nun ist Politik
kein Produkt wie jedes andere, aber für die Werbeplattform Facebook
schon. Ob Modekonzern oder Partei: Mark Zuckerbergs Geschäftsmodell,
und nicht nur seines, besteht darin, so viele Daten der
Facebook-Nutzer wie möglich zu sammeln und diese Daten an so viele
Werbekunden wie möglich zu verkaufen. Das kann man »Soziales
Netzwerk« nennen, muss man aber nicht. Wenn ein Konzern damit 2017
einen Nettogewinn von fast 16 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet
hat, dann klingt der Begriff euphemistisch. Facebook hat heute 2,13
Milliarden aktive Nutzer, von denen 1,4 Milliarden täglich auf der
Plattform unterwegs sind. Wer sich diese Anzahl Menschen einmal vor
Augen führt, der bekommt eine Vorstellung davon, dass Mark Zuckerberg
auf Kontaktversuche von Staats- und Regierungschefs westlicher
Staaten nicht umgehend reagiert. Was sind schon 82 Millionen
Einwohner in Deutschland gegen ein gutes Viertel der gesamten
Weltbevölkerung als Nutzer? Nicht von ungefähr traf Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) den Facebook-Chef erst einmal - Ende September 2015 am
Rande einer Veranstaltung bei den Vereinten Nationen (UN). Auch 500
Millionen EU-Bürger werden Zuckerberg wohl kaum dazu bewegen, sich im
Europaparlament zu den Vorgängen um »Cambridge Analytica« befragen zu
lassen. Aus Sicht von Internetexperten besteht dazu auch kein Grund.
Denn streng genommen hat es keinen Missbrauch von Daten gegeben. Die
Möglichkeiten, die Facebook bieten, sind bloß geschickt genutzt
worden. Dass Zuckerberg sich dennoch das Büßergewand übergeworfen und
öffentlich geäußert hat, ist der Empörung geschuldet. In anderen


Netzwerken wie Twitter werden Nutzer dazu aufgerufen, sich bei
Facebook abzumelden. Das sind zwar nur die üblichen Reflexe im
Internet, ernst nehmen muss sie der Konzern trotzdem. Und nicht nur
Facebook alleine. Aus dem Skandal, der eigentlich keiner ist, könnte
eine globale Debatte über die Privatsphäre der Nutzer von Google,
Amazon und anderen Internetkonzernen werden. Und diese Debatte kann
man sich als Verbraucher und Bürger nur wünschen - weil das weltweite
Netz noch zu oft wie ein rechtsfreier Raum wirkt oder zumindest wie
ein virtuelles Gebiet, in dem Recht und Gesetz nur mit sehr viel
Aufwand durchzusetzen sind. Facebook muss endlich erwachsen werden
und sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Im Jahr
2022 wird Facebook 18. So lange sollte Zuckerberg nicht warten.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 22.03.2018 - 21:00 Uhr
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