neues deutschland: Kommentarüber vorschnelle Schuldzuweisungen an Russland im Fall Skripal
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Ob Hackerangriff, Nervengiftattentat oder ein angeblich ermordeter
Journalist - schnell ist der ausgestreckte Zeigefinger Richtung
Moskau gerichtet. Allzu schnell. Wie soll man sich das vorstellen?
»Hey, wir wissen nicht, wer es war.« - »Egal, wir nehmen irgendwas
mit Putin!« Oder wie? Das ist nicht nur plump, sondern auch
gefährlich. Für die Glaubwürdigkeit von Regierungen, Institutionen,
Medien.
Ist es möglich, dass Russland, dass Putin selbst für derartige
Aktionen verantwortlich zeichnet? Selbstverständlich. Zuzutrauen ist
auf dem Parkett verdeckter Operationen jedem alles, egal ob in Ost,
West, sonst wo. Nur, jemandem etwas zuzutrauen, jemandem eine Tat
zuzuordnen, weil es plausibel klingt und in die politische Agenda
passt, das alles ersetzt schlicht und einfach keine Beweise. Oder
wenigstens stichhaltige Indizien. Derzeit en vogue sind solche
einfachen Prinzipien in der politischen Auseinandersetzung nicht.
Vielleicht waren sie es auch nie.
Müssten sie aber zwingend sein, wenn sich die Welt nicht noch
weiter in einen verschwörungstheoretischen Sauhaufen verwandeln soll,
in dem »Hab ich im Internet gelesen« der Weisheit letzter Schluss
ist, weil keiner keinem noch etwas glaubt. Glauben kann, weil
Effekthascherei und Ideologie Fakten und Seriosität schlagen. In
Zukunft sollte deshalb die Antwort aus dem oben genannten Beispiel
lauten: »Wir warten mal ab und nehmen dann die Fakten.«
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Datum: 07.06.2018 - 18:31 Uhr
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