BERLINER MORGENPOST: Es wurde genug gerüttelt - Leitartikel von Martin Nejezchleba

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ID: 1626536
(ots) - Das Ende des Einheitsdenkmals, es könnte nach über
einem Jahrzehnt des Streits über Ästhetik und Symbolik, nach hitzigen
Diskussionen um das Erbe der friedlichen Revolution von 1989 durch
einen schnöden parlamentarischen Verwaltungsakt besiegelt worden
sein.

Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat beschlossen, in der
letzten Sitzung vor der Sommerpause nicht über die Freigabe der
Mittel zu beraten. Im Oktober läuft die Baugenehmigung aus. Ob es die
Finanzierung des Denkmals bis dahin auf die Tagesordnung schafft, ist
fraglich. Verlängern müsste die Baugenehmigung mit Berlins
Bausentatorin Katrin Lompscher (Die Linke) eine erklärte Gegnerin des
Projekts.

Das ist ein Skandal. Der liegt in der Fadenscheinigkeit, mit der
die Gegner des Denkmals "Bürger in Bewegung" das Projekt torpedieren,
nicht in der Tatsache, dass die "Einheitswippe" viele Gegner hat.

Dass jetzt der Bau erneut mit fragwürdiger Begründung hingehalten
wird, ist symptomatisch für die vergiftete Debatte um das Denkmal.
Das fängt schon mit der "Wippe" an. Es ist ein Kampfbegriff der
Denkmalgegner, der die angebliche Banalität des Entwurfs entlarven
soll. Wer sich ernsthaft mit dem Entwurf beschäftigt, würde wohl eher
von einer "Einheitswaage" sprechen.

Dass die Berliner Bundestagsabgeordnete Eva Högl (SPD) vor einem
Monat den Vorschlag der Denkmalgegner aufgriff, die Einheitswaage vor
den Reichstag zu verlegen, nur um nachzuschieben, sie wolle nur
Denkanstöße geben, zeigt, wie duckmäuserisch der Kampf um das Denkmal
verschleppt wird.

Nun scheint eine Handvoll Sozialdemokraten beschlossen zu haben,
das Einheitsdenkmal mit einer Hinhaltetaktik zu begraben. Wenn wir
uns für das Wachhalten eines der schönsten Momente der deutschen
Geschichte kein teures Denkmal leisten wollen - sollten wir darüber


ein offene Debatte führen. Nur haben wir das bereits. Die Debatte
dauerte über zehn Jahre. Das sollte reichen.



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Datum: 01.07.2018 - 19:37 Uhr
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