NABU: Borkenkäfer setzen Fichten zu / Miller: Waldumbau ist dringend notwendig - naturnahe Wälder

NABU: Borkenkäfer setzen Fichten zu / Miller: Waldumbau ist dringend notwendig - naturnahe Wälder sind widerstandsfähiger

ID: 1646754
(ots) - In den vergangenen Wochen haben die Waldbrände in
Kiefernforsten für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. In
Fichtenforsten ist derzeit eine Vermehrung von Borkenkäfern zu
beobachten, die zum Absterben von Fichten führt. Im Rahmen von
sogenannten Waldschutzmaßnahmen werden auch Pestizide zum Schutz des
Holzes und der angrenzenden Forste eingesetzt.

"Die Fichtenforste machen seit vielen Jahren sehr deutlich, wie
anfällig sie gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Dürre und
Hitze haben in diesem Jahr auch den Borkenkäfer-Befall begünstigt,
das Insekt hatte bereits mit einem warmen April optimale Bedingungen.
Auch haben durch Stürme vorgeschädigte Wälder dem Borkenkäfer weniger
entgegenzusetzen", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Besonders betroffen von Borkenkäfermassenvermehrungen dürften
Bundesländer mit einem hohen Fichtenanteil sein. Dazu zählen Bayern,
Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg.

"Aus den Fehlern der vergangenen Jahrzehnte müssen wir schneller
lernen. Gerade im öffentlichen Wald dürfen wirtschaftliche Interessen
beim Waldbau nicht das Maß der Dinge sein. Es zeigt sich immer wieder
- je naturnäher der Wald, desto weniger anfällig ist er gegen extreme
Wetterereignisse, die durch den Klimawandel immer häufiger
auftreten", so Miller weiter.

Die Fichte (Picea abies) gehört zum natürlichen Baumartenspektrum
in Deutschland. Allerdings käme sie von Natur aus in Deutschland nur
in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen vor. Auf
Grund der Nutzungsgeschichte der Wälder und den ökonomischen
Interessen der Forst- und Holzindustrie hat die Fichte heute immer
noch einen Anteil von 25 Prozent, mit abnehmender Tendenz.

Durch die Bildung von Harz können sich die Fichten gegen
Borkenkäfer wehren. Zur Harzbildung wird Wasser benötigt, welches


momentan den Bäumen aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht zu
Verfügung steht. Gleichzeitig profitieren die Borkenkäfer von den
hohen Temperaturen und können sich gut vermehren. Zur Bekämpfung der
Borkenkäfer werden auch Pestizide im Rahmen der sogenannten
Polterspritzung, wobei im Wald lagerndes, geerntetes Holz mit einem
Insektizid behandelt wird, eingesetzt.

"Wir können aber nicht über Jahre mit Gift gegen die
Klimaveränderung ankämpfen. Kurzfristige Lösungen sind nicht
vorhanden. Mittel- bis langfristig hilft nur der Waldumbau hin zu
naturnahen Laub- und Mischwäldern. Der Trend der Forstwirtschaft,
Fichten durch Douglasien und andere schnellwachsende Nadelbaumarten
zu ersetzten, verhindert die Entwicklung naturnaher Waldstrukturen
und muss beendet werden", fordert der NABU-Waldexperte Stefan Adler.

Mehr Infos: www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder

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Stefan Adler, NABU-Waldexperte , Tel. +49 (0)30.284984-1623,
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Datum: 06.09.2018 - 10:14 Uhr
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