NOZ: Lehrerverband fordert Kita-Pflicht und Begrenzung von Migrantenanteil in Schulklassen
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auf OECD-Studie zu Bildungschancen
Osnabrück. Angesichts der weiter deutlich geringeren
Bildungschancen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien
fordert der Deutsche Lehrerverband eine "nationale Kraftanstrengung".
"Wir müssen ein großes Paket schnüren, sonst sind Rückschritte nicht
zu verhindern", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dazu gehöre vor allem
eine stärkere Frühförderung: "Wir müssen über eine Kita-Pflicht für
Kinder aus sozial benachteiligten Familien sprechen. Für sie müssen
wir kostenfreie Angebote schaffen", sagte Meidinger. "Anders geht es
nicht." Zu dem Paket gehörten auch "flächendeckende Sprachstandstests
und bezahlte Fördermaßnahmen, sonst wird das zu einem Schuss in den
Ofen", so der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes weiter. Zu den
größten Problemen gehöre die Zuwanderung. "Ab einem Migrationsanteil
von 40 Prozent sinkt das Niveau für alle Schüler. In Berlin haben wir
Schulen mit 90 Prozent Migrantenkindern", sagte Meidinger. "Deswegen
müssen wir die Migrationsanteile steuern", forderte er. Dazu dürfe
der Staat nicht länger wegschauen, wenn bildungsorientierte Eltern
ihre Kinder trotz Sprengel-Pflicht an wohnortfernen Schulen
unterbrächten. "Die tolerierte Flucht der Eltern führt zur totalen
Segregation", beklagte Meidinger und forderte Politik und Behören
auf, "genauer hinzuschauen", wenn Eltern etwa mit Briefkastenadressen
oder den Wohnorten von Großeltern tricksen. "Statt dessen gilt es, an
Brennpunktschulen für eine bessere Ausstattung, kleinere Klassen und
hoch motivierte Lehrer zu sorgen, damit sie auch für Kinder aus
bildungsorientierten Familien attraktiv werden." Einer neuen
OECD-Studie zufolge haben Schüler aus bildungsfernen Schichten in
Deutschland nach wie vor deutlich geringere Bildungschancen als
Akademiker-Kinder. "Das ist ein dauerhaft nicht hinnehmbarer
Zustand", sagte Meidinger und ergänzte: "Ich fürchte, dass es
angesichts von Zuwanderung, Lehrermangel und schlecht ausgestatteten
Schulen schon weitere Rückschritte gegeben hat, die in der Studie
noch nicht auftauchen."
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Datum: 23.10.2018 - 15:26 Uhr
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