NOZ: Wölfe töten in Norddeutschland seit 2015 etwa 1300 Nutztiere
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1300 Nutztiere
Niedersachsen wirbt auf Umweltministerkonferenz für einheitlichen
Umgang mit Problemwölfen - Bauern fordern Abschuss
Osnabrück. Wölfe haben in Norddeutschland seit 2015 bei rund 500
Übergriffen etwa 1300 Nutztiere getötet. Das berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen aus Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen.
Demnach kam es 2017 zu insgesamt 196 Attacken mit 503 tierischen
Opfern - fast doppelt so viele wie im Vorjahr. 2018 waren es bislang
141 amtlich bestätigte Wolfsangriffe. 352 Tiere starben, überwiegend
Schafe. Für Präventionsmaßnahmen und Ausgleichszahlungen gaben die
Länder seit 2015 zusammen 1,7 Millionen Euro aus.
Vor der Umweltministerkonferenz in Bremen in dieser Woche rief
Niedersachsens Amtschef Olaf Lies (SPD) seine Kollegen daher auf,
einen einheitlichen Umgang mit dem Wolf zu finden. "Auch die noch
nicht betroffenen Länder und auch der Bund müssen begreifen, dass
Abwarten der falsche Weg ist", sagte er der "NOZ". Wo Zäune nicht
genügten, um die Raubtiere abzuhalten, müsste auch ein Abschuss
möglich sein. "Hier müssen wir als Staat handlungsfähig bleiben",
sagte Lies. Zudem müsse eine Lösung gefunden werden, "wie wir den
Bestand der Wölfe mittelfristig regulieren können".
Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied forderte ein "aktives
Wolfsmanagement". Er sagte der "NOZ": "Der Herdenschutz stößt
zunehmend an seine Grenzen. Es ist dringend an der Zeit, die Zahl der
Wölfe zu begrenzen." Schweden und Frankreich machten vor, dass das
trotz des strengen Schutzstatus des Raubtieres im EU-Naturschutzrecht
möglich sei. Deutschland dürfe nicht "in einer falschen Wolfsromantik
verharren".
Der Naturschutzbund Nabu warnte unterdessen davor, den Abschuss
als effektiven Schutz von Herden anzusehen. Wolfs-Referentin Marie
Neuwald sagte der "NOZ", Zäune und andere Abwehrmaßnahmen seien nach
wie vor der beste Herdenschutz. Aber: "Sollte ein Wolf
nachgewiesenermaßen guten Herdenschutz mehrmals überwinden, müssen
Strukturen vorhanden sein, die dessen Entnahme als letzte Möglichkeit
schnell und rechtssicher ermöglichen."
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Datum: 06.11.2018 - 01:00 Uhr
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