DBU Naturerbe: Für mehr Naturwälder von morgen / Tag des Waldes: DBU Naturerbe unterstützt nationale Biodiversitätsstrategie
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Lebensraum und Erholungsort ist er von Bedeutung: Der Wald bedeckt
rund 30 Prozent der Landesfläche Deutschlands und prägt damit unser
Landschaftsbild. Monotone, großflächige Wirtschaftswälder mit hohem
Nadelholzanteil dienen aber weniger dem Naturschutz als heimische
Mischwälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters. "Wir möchten die
Bestände auf unseren Naturerbeflächen wieder in einen naturnahen
Zustand bringen und sie dauerhaft sich selbst überlassen. 15.800
Hektar Wald entwickeln sich auf den ersten 71 DBU-Naturerbeflächen
bereits ohne menschliche Eingriffe", betont Prof. Dr. Werner
Wahmhoff, Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes, der gemeinnützigen
Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum Tag des Waldes
am 21. März. Damit flankiert die Stiftungstochter ein Ziel der
Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt: Mindestens fünf
Prozent der Wälder in Deutschland sollen sich zukünftig natürlich
entfalten.
Naturnahe Wälder - ein Idyll vieler seltener Arten
Bäumen in Wirtschaftswäldern fehle ein für den Naturschutz
wichtiger Abschnitt im Lebenszyklus: der Absterbeprozess. Viele
spezialisierte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten seien aber auf Totholz,
das im Wald verbleibt, als Lebensraum angewiesen, so Wahmhoff.
Unberührte Natur gebe es in Deutschland wenig. Besonders in
unzerschnittenen, nutzungsfreien Gebieten ab 1.000 Quadratmetern
würden besondere Prozesse ablaufen, die beispielsweise für die
Anpassung an klimabedingte Veränderungen von Bedeutung seien. "Je
höher die Artenvielfalt, desto höher die Chance, dass zumindest
einige Tiere und Pflanzen mit sich verändernden Umweltbedingungen,
wie etwa durch den Klimawandel, umgehen können. Naturnahe Wälder
werden daher bei einem fortschreitenden Klimawandel immer wichtiger",
so Wahmhoff.
Große naturnahe Waldflächen in Thüringen
Insgesamt hat die DBU-Tochter in den vergangenen zehn Jahren rund
70.000 Hektar (ha) Nationales Naturerbe vom Bund übernommen. Rund
53.800 ha sind Wälder. Ende 2018 entwickelten sich davon bereits 30
Prozent ohne menschliche Einflüsse. Einen natürlichen Charakter
könnten Besucher etwa auf der DBU-Naturerbefläche Westliche Hainleite
im Landkreis Kyffhäuserkreis (Thüringen) beobachten. "Hier entwickelt
sich bereits ein Waldgebiet von 936 ha ungestört", sagt Wahmhoff.
Naturnaher Buchenwald: Typischer Lebensraum für den Schwarzspecht
Auf der 450 ha großen DBU-Naturerbefläche Östliche Hainleite im
nördlichen Landkreis Kyffhäuserkreis (Thüringen) hat die DBU-Tochter
bereits rund 430 ha Waldfläche sich selbst überlassen. Die wertvollen
naturnahen Buchenwälder würden dem Schwarzspecht einen wertvollen
Lebensraum bieten. Von der 228 ha großen Waldfläche der
DBU-Naturerbefläche Hohe Schrecke im Landkreis Burglandkreis
(Sachsen-Anhalt) entwickelten sich bislang 220 ha ohne menschliche
Einflüsse. Aufgrund der ehemaligen militärischen Nutzung entstand auf
einem großen Teil der Fläche ein strukturreicher Laubmischwald.
Totholz für lebendige Vielfalt
Anders als in vielen "aufgeräumten" Wirtschaftswäldern würden
Bundesforstmitarbeiter auf den DBU-Naturerbeflächen Totholz liegen
lassen, da es nicht nur Insekten, Pilzen, Moosen und Flechten
wertvolle Lebensgrundlagen biete. Auch seltene Fledermausarten wie
Großes Mausohr, Mops- und Bechsteinfledermaus würden von Baumhöhlen
und abgeplatzter Rinde profitieren, die sie tagsüber als
Versteckmöglichkeiten nutzen.
Waldumbau mit Ziel der Nutzungsaufgabe
Der Weg vom Wirtschaftswald zum naturnahen Idyll sei auf anderen
DBU-Flächen lang und könne mehrere Jahrzehnte dauern. Mitunter hilft
die DBU-Tochter der Natur dafür auch ein wenig auf die Sprünge. "Wir
überführen die vorherrschenden, artenarmen Nadelholzbestände durch
Waldpflege- und Waldumbaumaßnahmen schrittweise in naturnahe Wälder",
erläutert Michael Diekamp vom DBU-Betriebsmanagement das Vorgehen.
Lichtbedürftige Eichen würden teilweise großzügig von konkurrierenden
Kiefern freigestellt. In den daraus entstehenden offenen Bereichen
würden junge Laubbäume nachwachsen. So entstehe eine Strukturvielfalt
von unterschiedlicher Art, Größe und Alter. Naturnahe Laubmischwälder
sowie die alten, lichten, über 100-jährigen Kiefernbestände würden
unmittelbar einer freien Entwicklung überlassen.
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Datum: 20.03.2019 - 10:11 Uhr
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