neues deutschland: Kommentar zum globalen Handelskrieg: Die Schlacht der Verkäufer
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Vereinigten Staaten weitere Zölle auf chinesische Einfuhren. Ziel des
US-Präsidenten ist es, Peking in den laufenden Handelsgesprächen zum
Nachgeben zu zwingen. Die Zölle sind kein einsamer Beschluss eines
durchgedrehten Einzeltäters im Weißen Haus. Hinter Trump steht nicht
nur seine Republikanische Partei, sondern ausnahmsweise auch die
demokratische Opposition. Gegen China, wie gegen Russland, sind alle
vereint. Das US-Kapital hat sich diesen Handelskrieg nicht bestellt,
viele Unternehmen fürchten um ihren lukrativen Markt in Fernost. Auch
der ökonomische Sachverstand mahnt, dass der Handelskrieg zu
Wachstumseinbußen auch für die USA führen wird. Doch ignoriert die
Politik die Warnungen aus der Wirtschaft, denn ihr geht es nicht um
kurzfristige Profite, sondern um das Prinzip. Und um das
durchzukämpfen, werden auch Einbußen in Kauf genommen. Wie in jedem
Krieg. Es ist unklar, ob Peking sich dem Druck beugen und welche
ökonomischen Schäden der Konflikt fordern wird. Ein helles Licht
jedoch werfen die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen den USA,
China und der EU auf den Zustand des Weltmarkts. »Handelskrieg«
bezeichnet einen Kampf um die Absatzmärkte - alle teilnehmenden
Regierungen wollen ihren Unternehmen einen profitablen Verkauf ihrer
Waren ermöglichen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Produktion von
materiellem Reichtum ist offensichtlich nicht das Problem der
Wirtschaft. Eher im Gegenteil: Auf dem Weltmarkt gibt es tendenziell
zu viele Angebote, zu viele Autos, zu viele Handys, zu viele
Agrargüter. Der Handelskrieg ist der Kampf der Produzentenländer
darum, wer aus seinen Gütern Profit schlagen kann und wer Waren
vernichten und Fabriken stilllegen muss. Allein das widerlegt
eindrucksvoll das oft geäußerte Lob des Marktes, er diene letztlich
der Versorgung der Menschen mit nützlichen Gütern.
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Datum: 10.05.2019 - 17:15 Uhr
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