Verbände wollen Bahnstrecken besser vor Stürmen schützen / Allianz pro Schiene, DNR und VDV: Naturschutz und zuverlässige Bahninfrastruktur müssen kein Gegensatz sein
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sich auch im Schienenverkehr bemerkbar, denn die witterungsbedingten
Störungen nehmen in Deutschland zu. Insbesondere umgestürzte Bäume,
die bei Stürmen in Oberleitungen fallen oder Gleise blockieren, legen
den Bahnverkehr lahm. Nach Angaben der Bundesregierung hat sich die
Zahl der Streckensperrungen infolge umgestürzter Bäume von 2.328 auf
3.629 erhöht (Jahreswerte 2016 und 2017).
In einem gemeinsamen Positionspapier vertreten die Allianz pro
Schiene, der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) sowie
der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) die Auffassung, dass
die Schieneninfrastruktur als zentraler Bereich einer zukunftsfähigen
Mobilität robuster gegen witterungsbedingte Störungen werden muss.
Ziel sei es daher, den Schienenverkehr im Einklang mit den
naturschutzfachlichen Vorgaben zum zuverlässigsten Verkehrsmittel bei
Wetterextremen, insbesondere Sturm, zu machen. Die
Präventionsmaßnahmen von Infrastrukturbetreibern wie der Deutschen
Bahn sollten künftig so effektiv sein, dass Bäume nur in seltenen
Ausnahmefällen aufs Gleis stürzen. "Negative Auswirkungen der dafür
erforderlichen Maßnahmen auf den Natur- und Artenschutz müssen so
weit wie möglich vermieden werden. Idealerweise verbessern die
Pflegemaßnahmen existierende Habitate und reduzieren gleichzeitig die
Sturmanfälligkeit der Begleitvegetation an den Bahngleisen", heißt es
in dem gemeinsamen Positionspapier.
Änderungen im Eisenbahnrecht nötig
"Schuld sind nicht zu strenge Naturschutzregeln, wie während der
vergangenen Stürme oftmals behauptet worden ist", so die Einschätzung
der drei Organisationen. Der aktuelle Rechtsrahmen im Bereich des
Artenschutzes wie auch des Waldgesetzes sowie die Möglichkeiten der
Managementplanung in Schutzgebieten sollte daher nicht angetastet
werden. Allerdings seien Änderungen im Eisenbahnrecht nötig, um mehr
Rechtssicherheit und Durchgriffsmöglichkeiten bei Untätigkeit von
Grundstückseigentümern zu bekommen.
Alle Bäume auf Bahngrund und sonstigem Grund, die höher als der
Abstand zum Gleis sind, sollten nach Überzeugung der drei Verbände
hinsichtlich der Sturmgefährdung untersucht und ggf. Maßnahmen
ergriffen werden. Die Bahntrasse biete außerhalb des Gleisbereichs
mit ihren Damm- und Einschnittsböschungen vielfach auch eine wichtige
naturschutzfachliche Verbindungs- und Lebensraumfunktion (z. B.
wertvolle Sonderstrukturen) im Biotopverbund. Bausteine seien hier
Prävention, Inspektion, selektive Durchforstung und ein
Schwerpunktprogramm an besonders sensiblen Punkten.
Mehr Transparenz gefordert
Die Verbände fordern neben gesetzgeberischen Verbesserungen auch
mehr Transparenz und Aktivität von der Deutschen Bahn. Der zum
Konzern gehörende Infrastrukturbetreiber DB Netz solle "für die
Bewertung der Ausgangslage und die Erfolgskontrolle bei Rückschnitt
und Vegetationspflege mehr Daten bereitstellen" und zusammen mit
"allen Bundesländern Leitfäden zum Vegetationsmanagement an
Bahntrassen erarbeiten". Als Vorbild könne der von DB und dem Land
Niedersachsen gemeinsam erarbeitete Leitfaden "Vegetationsmanagement
an Bahntrassen" dienen. http://ots.de/q2JlGj
Das Positionspapier von Allianz pro Schiene, DNR und VDV ist hier
erhältlich: http://ots.de/hOKlEW
Pressekontakt:
Allianz pro Schiene, Markus Sievers, Pressesprecher 030 246259920;
markus.sievers@allianz-pro-schiene.de
DNR, Florian Schöne, Polit. Geschäftsführer, Tel. 030-6781775-99;
florian.schoene@dnr.de
VDV, Lars Wagner, Leiter Kommunikation, 030 39993214; wagner@vdv.de
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Datum: 29.07.2019 - 10:30 Uhr
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