Greenpeace-Protest gegen klimaschädliches Soja-Futter
Aktivistinnen und Aktivisten demonstrieren bei der Einfahrt eines Frachters auf der Weser
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zerstörten Wald- und Savannengebieten protestieren Aktivistinnen und
Aktivisten von Greenpeace gerade am Frachtschiff "Hiroshima Star" in
der Unterweser. Sie malen den Schriftzug "Climate Crime"
(Klimaverbrechen) auf den Rumpf des mit Soja aus Brasilien beladenen
Frachters und entrollen große Banner an den Kränen im Zielhafen
Brake. Mit dem Protest wollen sie deutlich machen, dass der Import
von Soja-Futter für die Massentierhaltung den Klimanotstand weiter
verschärft, wenn für den Anbau wertvolle Ökosysteme verschwinden, die
Kohlendioxid binden können. "Wir fordern die Bundesregierung auf, die
Einfuhr von Soja aus Waldzerstörung umgehend zu stoppen", sagt Dirk
Zimmerman, Landwirtschafts-Experte von Greenpeace. "Zugleich muss sie
mit Anreizen für die hiesige Landwirtschaft zu einer artgerechten
Haltung mit deutlich niedrigeren Tierzahlen kommen."
Die Versammlung des Weltklimarats IPCC ist der Anlass des
Protestes. Die Delegierten kommen am Freitag in Genf zusammen, um bis
zum 8. August die Endfassung des Sonderberichts zu "Klimaschutz und
Landsystemen" vorzulegen. Die Bestandsaufnahme der rund 60
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschreibt die Folgen der
Landnutzung von 72 Prozent der eisfreien Flächen. Das Roden von
Wäldern und die nicht nachhaltige Landwirtschaft führen zur Erosion
von Böden und der Bildung von Wüsten. Aus der Landnutzung kommen so
rund ein Viertel Prozent der menschengemachten
Treibhausgasemissionen. Der großflächige Anbau von Soja, das zu 90
Prozent als Tierfutter verwendet wird, hat daran einen maßgeblichen
Anteil.
Der weltweite Fleischkonsum muss bis 2050 halbiert werden
"Nur wenn wir deutlich weniger Fleisch essen, können wir den
Klimanotstand noch abmildern", sagt Zimmermann. "Denn der wird
derzeit durch die Abholzung von Wäldern und Monokulturen mit
Futterpflanzen sowie die Emissionen aus der Massentierhaltung immer
weiter verschärft." Weltweit muss der Fleischkonsum bis 2050 halbiert
werden und in Europa und Nordamerika noch drastischer um 70 bis 90
Prozent sinken. Dies ist notwendig, um die im Pariser Abkommen
vereinbarten Klimaziele zu erreichen und den Anstieg der Erderhitzung
auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Das ist eine große Herausforderung", sagt
Zimmermann. "Doch wir müssen jetzt handeln, wenn wir die Verwüstung
beenden wollen, die die derzeitige Produktion von Nahrungsmitteln in
Ökosystemen weltweit anrichtet."
Der aktuelle Greenpeace-Report "Hooked on Meat" belegt die Wirkung
des weltweit wachsenden Fleischkonsums, der die Soja-Produktion
allein in Brasilien in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als
vervierfacht hat. Die auf Massentierhaltung ausgerichtete
industrielle Landwirtschaft ist für zwei Drittel der Waldzerstörung
in Südamerika verantwortlich. (Die deutsche Fassung des Reports
können Sie hier herunterladen: https://act.gp/2Zt67Ay)
Pressekontakt:
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Dirk Zimmermann, Tel.
0160-5814942, oder Pressesprecher Matthias Lambrecht, Tel.
0151-42433135. Greenpeace-Beobachter der IPCC-Sitzung in Genf ist
Christoph Thies, Tel. 0171-8831107. Erste Fotos zum Download unter
https://media.greenpeace.org/collection/27MZIFJ8LCMF0 und per Tel.
0177 7454642, Videomaterial unter Tel 0175-5891718. Internet:
www.greenpeace.de. Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040-30618-340. Email
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Datum: 04.08.2019 - 08:57 Uhr
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