Internationale Gemeinschaft muss Krieg gegen die Kurden verhindern
ID: 1759671
Präsidenten Erdogan, in Nordsyrien einzumarschieren und eine
sogenannte "Sicherheitszone" zu installieren, sind ernst zu nehmen.
Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international warnt
vor einer Katastrophe und ruft die Bundesregierung zum sofortigen
Handeln auf.
"Die Internationale Gemeinschaft muss sofort handeln und Erdogan
stoppen. Der türkische Staat plant keine "Sicherheitszone", sondern
einen Krieg gegen die Kurden. Die nächste humanitäre Katastrophe in
der Region steht damit kurz bevor. Sollte es zu einem
völkerrechtswidrigen Angriff kommen, macht sich die internationale
Gemeinschaft mitverantwortlich", so Anita Starosta, Syrien-Referentin
bei medico international. "Wir haben schon in Afrin erlebt, was ein
türkischer Einmarsch in kurdische Gebiete bedeutet: Vertreibung,
Zerstörung - und Schützenhilfe für islamistische Milizen durch das
türkische Militär."
Insbesondere die Bundesregierung sei jetzt gefragt. "Vor wenigen
Tagen hat Innenminister Seehofer bei einem Besuch in Ankara die
Zusammenarbeit in der Migrationsabwehr bekräftigt und Erdogan damit
neue Rückendeckung gegeben. Ein Krieg würde zur nächsten großen
Fluchtbewegung führen und die Region weiter destabilisieren. So
funktioniert keine Fluchtursachenbekämpfung - im Gegenteil."
Die Destabilisierung der kurdischen Selbstverwaltung könne
außerdem zu einer erneuten Stärkung des IS in der Region führen. Die
medico-Partner vom Kurdischen Roten Halbmond warnen schon seit langem
vor einer Reorganisierung des Islamischen Staates. Die Situation im
Flüchtlingslager al Hol sei so angespannt wie noch nie. IS-Anhänger
verkünden, ein Kalifat im Lager errichten zu wollen, Helfer*innen
werden angegriffen und trauen sich nachts nicht mehr ins Lager.
Sollte es zu einem Einmarsch kommen, könne die Sicherheit im Lager
nicht mehr gewährleistet werden und tausende inhaftierte IS-Kämpfer
könnten frei kommen.
"Die kurdischen Kräfte haben gemeinsam mit der internationalen
Anti-IS-Kolaition gegen den IS gekämpft und errichten eine zivile
Demokratie in der Krisenregion. Jetzt werden sie scheinbar von ihren
Partnern im Stich gelassen", so Starosta.
Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Anita Starosta, Syrien-Referentin
starosta@medico.de
+49 (0)69-944 38 44
+49 (0)178-860 72 54
Mario Neumann, Pressereferent
neumann@medico.de
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Datum: 07.10.2019 - 11:04 Uhr
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