Thomas de Maiziére: Nach dem Mauerfall "zu hohe Erwartungen aus dem Osten"
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sind das hohe Tempo der Einheit und unrealistische Hoffnungen verantwortlich für
heutige Enttäuschungen vor allem im Osten: "Alles sollte so sein wie im Westen",
sagte de Maizière am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. Erst danach habe sich die
Erkenntnis durchgesetzt, "dass gar nicht alles Gold ist, was im Westen glänzt",
so de Maizière. "Das entstand erst 1992, 1993 mit der Arbeitslosigkeit."
Thomas de Maizière gehörte in der Wendezeit der Verhandlungsdelegation für den
deutsch-deutschen Einigungsvertrag an: "Dass das Tempo zu schnell war, haben wir
fast jeden Tag diskutiert", erinnert er sich. Gleichzeitig habe eine "Abstimmung
mit den Füßen", also massive Ausreisezahlen, den Druck auf die Politik erhöht:
"Meines Erachtens gab es zu hohe Erwartungen aus dem Osten, dass im Westen alles
perfekt ist."
Als Fehler bezeichnet de Maizière, "dass es nicht gelungen ist, die
Bildungsabschlüsse der DDR sofort in ganz Deutschland anerkannt zu bekommen".
Das hätten viele Bundesländer, unter anderem Bayern, abgelehnt. "Der Stolz der
Ostdeutschen (...) hätte weiterleben müssen auf das, was an Gutem in der DDR
möglich war", so de Maizière. Insgesamt sei aber Einheitsprozess auch "sehr
vieles richtig gemacht worden".
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Datum: 07.11.2019 - 13:29 Uhr
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