Wissenschaftler bewerten die wichtigsten und gefährdetsten Bergwassertürme

Wissenschaftler bewerten die wichtigsten und gefährdetsten Bergwassertürme

ID: 1777983
(ots) - Forschung liefert neue Erkenntnisse zu
Berggletscher-Wasserversorgungssystemen, was weltweit etwa 1,9 Milliarden
Menschen betrifft

Wissenschaftler aus aller Welt haben die 78 auf Berggletschern basierenden
Wassersysteme des Planeten bewertet und sie erstmals nach Wichtigkeit für die
angrenzenden Tieflandgemeinschaften geordnet und dabei ihre Empfindlichkeit
gegenüber zukünftigen ökologischen und sozioökonomischen Veränderungen
berücksichtigt. Diese Systeme, die als Bergwassertürme bekannt sind, speichern
und befördern Wasser über Gletscher, Schneedecken, Seen und Flüsse und versorgen
so weltweit 1,9 Milliarden Menschen - etwa ein Viertel der Weltbevölkerung - mit
wertvollen Wasservorkommen.

Die Forschung, die in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Nature
veröffentlicht (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2663259-1&h=2529775094&u=htt
ps%3A%2F%2Fwww.nature.com%2Farticles%2Fs41586-019-1822-y%2520&a=ver%C3%B6ffentli
cht) wurde, erbringt den Nachweis, dass globale Wassertürme aufgrund der
wachsenden Bedrohung durch Klimaänderungen, wachsende Bevölkerungen, schlechte
Verwaltung von Wasservorkommen und andere geopolitische Faktoren gefährdet sind,
teilweise sogar kritisch. Darüber hinaus schlussfolgern die Autoren, dass die
Entwicklung internationaler, bergspezifischer Schutzrichtlinien und
Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sowie entsprechende Strategien
unerlässlich seien, um sowohl die betroffenen Ökosysteme als auch Gemeinschaften
zu schützen.

Ihrer Forschung zufolge ist der Indus-Wasserturm in Asien weltweit das
Bergsystem, auf das die meisten Menschen angewiesen sind. Der Indus-Wasserturm,
der weite Gebiete des Himalaya-Gebirges und Regionen in Afghanistan, China,
Indien und Pakistan umschließt, ist jedoch auch eines der empfindlichsten
Systeme. Wasserturmsysteme auf anderen Kontinenten, die weit oben auf der Liste


stehen, sind die südlichen Anden, die Rocky Mountains und die europäischen
Alpen.

Um die Wichtigkeit dieser 78 Wassertürme zu bestimmen, haben Forscher
verschiedene Faktoren analysiert, die identifizieren, inwiefern die angrenzenden
Gemeinschaften von der Wasserversorgung durch diese Systeme abhängig sind.
Ebenfalls wurden anhand von Prognosen zu zukünftigen klimatischen und
sozio-ökonomischen Veränderungen die Empfindlichkeit von Wasservorkommen sowie
die Menschen und Ökosysteme, die auf diesen angewiesen sind, bewertet.

Nachstehend sind jeweils die fünf Systeme pro Kontinent aufgelistet, auf die von
den weltweit 78 identifizierten Wassertürmen die meisten Menschen angewiesen
sind:

- Asien: Indus, Tarim, Amu Darya, Syr Darya, Ganges-Brahmaputra
- Europa: Rhone, Po, Rhein, Nordküste des Schwarzen Meers, Küste des
Kaspischen Meers
- Nordamerika: Fraser, Columbia und Nordwesten der Vereinigten
Staaten, Pazifik- und arktische Küste, Saskatchewan-Nelson,
Nordamerika - Colorado
- Südamerika: Südchile, Südargentinien, Negro, Region La Puna,
Nordchile

Die Studie, die von 32 internationalen Wissenschaftlern verfasst wurde, wurde
von Prof. Walter Immerzeel und Dr. Arthur Lutz der Universität Utrecht geleitet,
erfahrene Forscher zu Wasser und Klimawandel im asiatischen Hochgebirge.

"Unsere Studie ist einzigartig, da wir die Wichtigkeit der Wassertürme bewertet
haben, und zwar nicht nur hinsichtlich Speicherkapazität und Versorgungsvolumen,
sondern auch in Bezug darauf, wie viel Bergwasser talwärts benötigt wird bzw.
wie empfindlich diese Systeme und Gemeinschaften gegenüber einigen
wahrscheinlichen Änderungen in den nächsten Jahrzehnten sind", erklärte
Immerzeel. Lutz fügte hinzu: "Durch die Bewertung sämtlicher
Gletscherwassertürme auf der Erde konnten wir die zentralen Becken bestimmen,
die ganz oben auf den regionalen und globalen politischen Agenden stehen
sollten."

Diese Forschung wurde von National Geographic und Rolex im Rahmen ihrer
Perpetual Planet-Partnerschaft gefördert, durch welche die Herausforderungen
beleuchtet werden sollen, denen die entscheidenden Lebenserhaltungssysteme auf
der Erde gegenüberstehen. Zusätzlich sollen Forschung und Untersuchung dieser
Systeme unterstützt und Führungspersönlichkeiten aus aller Welt ermächtigt
werden, Lösungen zum Schutz des Planeten zu entwickeln.

"Berge sind rund um die Welt symbolträchtige und heilige Orte. Dennoch herrscht
ein mangelndes Verständnis der wichtigen Rolle, die sie für den Erhalt von Leben
auf der Erde spielen", so Jonathan Baillie, Executive Vice President und Chief
Scientist der National Geographic Society. "Diese Forschung wird
Entscheidungsträgern auf globaler und lokaler Ebene helfen, zu priorisieren, wo
Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Bergsysteme, die Ressourcen, die sie
liefern, und die Menschen, die auf diese angewiesen sind, zu schützen."

Weitere Informationen finden Sie unter natgeo.com/PerpetualPlanet.

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Pressekontakt:
Fae Jencks
National Geographic Society
fjencks@ngs.org
202-807-3921

Tom de Kievith
Universität Utrecht
t.dekievith@uu.nl

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Datum: 09.12.2019 - 19:23 Uhr
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