Früherer EKD-Ratsvorsitzender Huber würdigt Theologen Dietrich Bonhoeffer: Vermächtnis von erstaunlicher Aktualität 75. Jahrestag der Hinrichtung des Widerstandskämpfers am 9. April 1945
(ots) - Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber hat den am 9. April 1945 ermordeten Theologen Dietrich Bonhoeffer als wichtigen Berater des Widerstands gegen das NS-Regime und Vordenker von erstaunlicher Aktualität gewürdigt. "Das Aufregende ist, dass Bonhoeffer schon im April 1933, nach den ersten Aktionen des NS-Regimes gegen Juden, davon überzeugt war, dass Widerstand gegen Hitler notwendig sei", sagte Huber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Zunächst habe Bonhoeffer auf gewaltlosen Widerstand gesetzt. "Er wollte dafür sogar nach Indien zu Mahatma Gandhi fahren, um Genaueres von dessen Spiritualität und Inspiration zu lernen. Mit dem Fortschreiten der Diktatur in Deutschland gelangte Bonhoeffer dann aber zu der Überzeugung, dass Gewaltfreiheit nichts mehr bewirken würde", so Huber, der auch Mitherausgeber von Bonhoeffers Gesamtwerk ist. Als wichtigstes Vermächtnis des auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers zum Tod verurteilten und vor 75 Jahren im KZ Flossenbürg gehenkten Bonhoeffer nannte Huber neben dem Gedanken einer der Welt verpflichteten Diesseitigkeit des Christentums die in der Zeit der Konspiration entworfene Ethik. Mit ihrem Leitbegriff einer verantworteten Freiheit sei sie "von erstaunlicher Aktualität bis hin zur aktuellen Corona-Krise", so Huber weiter. "Mit ihr können wir dann am ehesten umgehen, wenn wir von unserer Freiheit in verantwortlicher Weise Gebrauch machen. Abstand halten, Kontakte zu anderen meiden - all das wird uns sehr viel besser gelingen, wenn wir uns nicht einfach nur an Verbote halten, sondern aus innerer Überzeugung das Nötige tun. Und wir werden sehr viel wacher verfolgen, ob einzelne dieser Auflagen womöglich bestehen bleiben, auch wenn sie gar nicht mehr angemessen sind."
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Datum: 08.04.2020 - 18:20 Uhr
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