Kölnische Rundschau zu Corona/Reproduktionszahl
(ots) - Eine gute, eine hervorragende Zahl haben Gesundheitsminister Jens Spahn und das Robert-Koch-Institut da präsentiert: 0,7 beträgt die Reproduktionsziffer bei Infektionen mit dem neuen Coronavirus. Zehn Infizierte stecken also durchschnittlich nur noch sieben Mitmenschen an. Zu Beginn der Pandemie hatten wir ein dramatisches exponentielles Wachstum, jetzt könnte sich der umgekehrte Effekt andeuten - wenn wir, so die Botschaft, alle brav bleiben. Doch cave, wie Ärzte sagen, Vorsicht also: Die Berliner Zahlen bilden nur einen Teil der Wirklichkeit ab. Wie hoch ist die Dunkelziffer? Zurückhaltende Rechnungen gehen davon aus, dass wir in Deutschland doppelt so viele Corona-Fälle haben wie offiziell getestet. Untersuchungen im Kreis Heinsberg deuten sogar darauf hin, dass der Anteil der nicht entdeckten Fälle höher ist. Diese These des Bonner Virologen Hendrik Streeck ist umstritten - aber w ollen wir unsere Hochrechnungen lieber auf Daten von einem Kreuzfahrtschiff stützen, die ganz sicher nicht repräsentativ sind? Wir können nur beten, dass sich die Reproduktionsziffer im Dunkelfeld so günstig entwickelt wie die offizielle. Eine bundesweite Erhebung beginnt erst im Mai. Schon gar nicht wissen wir, wie stark das Virus europaweit verbreitet ist. In Frankreich, Italien, Großbritannnien dürfte es Millionen von Infizierten geben. Die Grenzen können nicht auf Dauer dicht bleiben, und von München nach Bozen, von Saarbrücken nach Metz und, ja, auch von Köln nach London ist es jeweils nur ein Katzensprung. Wenn es wirklich als realistisches Ziel gilt, die Zahl der Corona-Fälle so weit zu drücken, dass man jede Infektionskette verfolgen kann, dann geht das nur im europäischen Verbund. Sommerferien stehen ins Haus - Zeit, sich auch in punkto Reisesperren abzustimmen. Ihre Meinung: di alog@kr-redaktion.de
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Datum: 17.04.2020 - 16:42 Uhr
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