Einesändert auch Corona nicht: Therapeuten werden viel zu wenig wahrgenommen
ID: 1814660
"Die Coronakrise bringt eine Vielzahl zusätzlicher behandlungsbedürftiger Patienten hervor. Nach einer schweren Lungenerkrankung müssen Physiotherapeuten die Atmung, die Atmungsmuskulatur sowie die Beweglichkeit umliegender Strukturen intensiv therapeutisch versorgen, um Folgeschäden zu vermeiden oder zu minimieren", berichtet Prof. Dr. Sabine Hammer. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit muss unter fachlicher Anleitung langsam wieder aufgebaut werden, damit Betroffene wieder berufs- oder schulfähig sind.
Logopäden versorgen unter anderem Patienten mit Schluckbeschwerden und verhindern, dass Speisereste in die Luftröhre gelangen. Das kann zu Lungenentzündungen führen, die schon in normalen Zeiten allzu oft tödlich enden. Ergotherapeuten leisten wichtige Hilfestellungen bei Menschen, die stark in der Bewegung eingeschränkt sind - etwa bei Grundbedürfnissen wie Nahrungsaufnahme und Körperpflege. "Und wenn Podologen keine fachliche Fußpflege mehr bei schweren Diabetikern durchführen können, sind in vielen Fällen Amputationen die Folge", so Hammer weiter. "Nicht zu unterschätzen ist die psychologische Unterstützung - in Alten- und Pflegeheimen sind Therapeuten momentan häufig die einzigen Menschen, die sich länger mit den Bewohnern beschäftigen."
Der Fachkräftemangel war in den bezeichneten Berufen schon vor Corona eklatant. Diese Situation könnte sich in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal drastisch verschlimmern. "Aufgrund der geringen Vergütung von Heilmitteln kann kaum eine Praxis Rücklagen bilden und viele angestellte Therapeuten sind ohnehin am Existenzminimum. Im Mittel verdienen sie rund 1.000 Euro weniger brutto im Monat als Pflegekräfte, obwohl sie eine anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen oder sogar studiert haben." Gegenüber Fachkräften mit vergleichbarer Ausbildung sind es sogar 2.000 Euro brutto weniger im Monat. "Hier ist also dringend Unterstützung gefragt - zum Erhalt der Berufsgruppen, aber auch im Sinne des Patientenwohls und dem Aufrechterhalten des hohen Niveaus der deutschen Gesundheitsversorgung."
Pressekontakt:
Alexander Pradka
Pressesprecher Hochschule Fresenius gem. GmbH
T +49 69 870035320 · M +49 152 534 58 441
alexander.pradka@hs-fresenius.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59909/4590908
OTS: Hochschule Fresenius
Original-Content von: Hochschule Fresenius, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.05.2020 - 10:23 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1814660
Anzahl Zeichen: 3498
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Idstein
Kategorie:
Arbeit
Diese Pressemitteilung wurde bisher 384 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Einesändert auch Corona nicht: Therapeuten werden viel zu wenig wahrgenommen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Hochschule Fresenius (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).