DEKV: Weihnachten ist zu Corona-Zeiten anders - Einsamkeit nicht unterschätzen
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"Einsamkeit ist ein Problem, das alle Altersgruppen betrifft: Junge Menschen durch die Digitalisierung, Berufstätige durch die notwendige berufliche Flexibilität und Mobilität und alle Altersgruppen aufgrund der Anonymität in vielen Wohnumgebungen. Daher fordern wir die Politik auf, Konzepte gegen die wachsende Einsamkeit in Deutschland kurzfristig zu entwickeln und umzusetzen. Gerade in der Weihnachtszeit werden unseren Mitarbeitenden die Folgen der Einsamkeit deutlich, wenn Menschen an den Feiertagen allein bleiben. Auch kranke und pflegebedürftige Menschen, die Besuch von An- und Zugehörigen bekommen, fühlen sich in dieser Zeit oft einsam, da sie diese besonderen Tage nicht wie gewohnt mit ihren Lieben verbringen können. In diesem Jahr wird die Einsamkeit stärker sein denn je, denn in vielen Krankenhäusern werden die Zahl der Besucher und die Besuchszeiten eingeschränkt sein. Für unsere Mitarbeitenden bedeutet dies, dass sie den Patienten in der Weihnachtszeit besondere Aufmerksamkeit schenken. In diesem Jahr ist das eine große Herausforderung, denn alle Mitarbeitenden im Krankenhaus sind durch die Pandemie stark belastet", erklärt Christoph Radbruch, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).
Psychische Belastungen für Mitarbeitende
"Mitarbeitende, die über Weihnachten für die Patienten da sind, haben weniger Zeit, sich mit ihrer Familie und Freunden zu treffen. In diesem Jahr tragen sie zudem eine besondere Verantwortung: Viele sorgen sich, dass sie sich bei der Arbeit mit COVID-19 infizieren und nahestehende Menschen anstecken könnten. Aus diesem Grund schränken sie ihre sozialen Kontakte ein oder werden von anderen gemieden. Das ist für die Betroffenen eine außergewöhnliche Belastung, die zu den normalen Anforderungen hinzu kommt. Darüber hinaus müssen unsere Mitarbeitenden mit der Unsicherheit umgehen, dass die Pandemie ihre Arbeit und die Abläufe auf den Stationen immer wieder und oft kurzfristig verändert. Sie müssen sich neuen Aufgaben und Arbeitsabläufen stellen und flexibel auf sich wandelnde Anforderungen reagieren. Bei einigen lösen die Veränderungen durch die Pandemie und fehlenden Kontrollmöglichkeiten Angst und Verunsicherung aus. Unsere Häuser bieten ihren Beschäftigten in dieser Situation Unterstützung an und versuchen, diese Belastungen zu reduzieren: Mitarbeitende können zum Beispiel Beratungsangebote wahrnehmen oder psychologische und seelsorgerische Gespräche. Darüber hinaus gibt es praktische Hilfe für diejenigen, die in Quarantäne sind. Diese psychosoziale Notfallversorgung ist auch an Weihnachten für die Beschäftigten da", weiß Radbruch.
Quellen:
1. https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-2413.html 2. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/104/1910456.pdf 3. https://ots.de/Mj1xrr 4. Worsley, A. S.: Loneliness is a much more modern phenomenon than you might think, 2018. DOI: 10.1016/j.mhp.2018.11.002 (https://www.researchgate.net/der ef/http%3A%2F%2Fdx.doi.org%2F10.1016%2Fj.mhp.2018.11.002) 5. Holt-Lunstad, J., Smith, T. B., Layton B. J.: Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review, 2010. DOI: https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1000316
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Datum: 17.12.2020 - 10:47 Uhr
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