Greenpeace-Recherche: Militär in Myanmar setzt deutsche Rüstungsgüter ein / MTU-Motoren und Maschinengewehre von Rheinmetall in Patrouillenbooten
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Deutsche Exportrichtlinien sind unzureichend
Die ersten zwei dieser Patrouillenboote lieferte der israelische Hersteller 2017 aus, einem Jahr, in dem das Militär erneut brutal gegen die Zivilbevölkerung vorging. Millionen Rohingya mussten ihre angestammte Heimat verlassen; Hunderttausende wurden getötet oder vergewaltigt. Zwei weitere Boote folgten 2019. Aufgrund der jahrzehntelangen Menschenrechtsverletzungen besteht seit 1991 ein EU-Rüstungsembargo für Myanmar. Die Bootsantriebe durften jedoch ohne deutsche Genehmigung nach Myanmar exportiert werden: Die hochspezialisierten Motoren des Typs MTU 12V-4000 verkaufte MTU an den israelischen Hersteller IAI (Israel Aerospace Industries), der die Patrouillenboote an das Militär lieferte. Für die Maschinengewehre vergab Rheinmetall bereits in den 1960er-Jahren Produktionslizenzen im Ausland. In den deutschen Rüstungsexportstatistiken erscheinen sie somit erst gar nicht, auch wenn sie erst kürzlich produziert wurden und in Booten wie denen in Myanmar verbaut werden. "Deutschland hat keine weiße Weste. Es liefert Rüstungsgüter in Krisenregionen wie Myanmar. Vielmehr nutzen deutsche Rüstungskonzerne Schlupflöcher, um weiterhin Profite über das Wohl der Menschen zu stellen", sagt Schwalm.
UN-Berichte (Download: https://bit.ly/3u88b0o) belegen, dass Myanmars Marine auch Boote für ethnische Tötungen und den Völkermord an den Rohingya einsetzte. Die Friedens- und Umweltschutzorganisation Greenpeace verurteilt den Export deutscher Rüstungstechnik nach Myanmar und fordert ein Gesetz, das sämtliche Rüstungsexporte außerhalb der EU oder EU-gleichgestellter Länder sowie in sämtliche Kriegs- und Krisengebiete konsequent verbietet.
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Datum: 18.02.2021 - 07:17 Uhr
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