Kinderarbeit nimmt zu: Plan International fordert mehr Schutz für Mädchen und Jungen vor Ausbeutung / Laut jüngster Studie sind 160 Millionen Kinder Opfer von Kinderarbeit
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Die Folgen für die Kinder seien verheerend, so Kathrin Hartkopf. Ein großer Anteil von ihnen ginge nicht in die Schule. "Diese Kinder werden vermutlich auch als Erwachsene keinen Zugang zu existenzsichernder Arbeit haben, oft müssen dann auch wieder ihre eigenen Kinder arbeiten." Kinderarbeit ginge oft mit psychischen und physischen Belastungen einher: Viele Kinder litten unter Traumata, Perspektivlosigkeit, seien chronisch krank. Gebrochene Arme und Beine, Rückenschmerzen, Hauterkrankungen, Blindheit, Taubheit, Atemnot, Kopf- oder Magenschmerzen seien häufige Folgen von ausbeuterischer Kinderarbeit. Konkrete Beispiele seien etwa Luftmangel in Minenschächten, Staub auf Feldern oder bei Straßenarbeiten oder Baumwollfasern, die die Lungen beim Teppichknüpfen schädigen. "Viele Kinder sterben auch an mittelbaren und unmittelbaren Folgen von Kinderarbeit, zum Beispiel durch tödliche Arbeitsunfälle, Verätzungen durch Chemikalien oder HIV/Aids."
Kathrin Hartkopf betont die Notwendigkeit von einem gleichberechtigten Zugang für Mädchen und Jungen zu qualitativ hochwertiger, inklusiver Bildung. "Das ist auch für arbeitende Kinder notwendig. Manchmal ist es nicht möglich, Kinder gleich aus der Kinderarbeit zu holen, deshalb ist es umso wichtiger, dass sie trotzdem Zugang zu Bildung haben. Aufklärung zu den Auswirkungen von Kinderarbeit, Kinderrechten und Gleichstellung im Allgemeinen in den Gemeinden gehört ebenfalls dazu. Dies tun wir von Plan International mit sogenannten Kinderschutzkomitees."
Zudem schütze die Ausstellung von Geburtsurkunden Minderjährige und sichere ihre Identität. Denn wer eine Geburtsurkunde besitzt, kann sein Alter nachweisen. "Wir haben etwa mit unserem Patenschaftsmodell nachgewiesen, dass in den Gemeinden, in denen Plan International arbeitet, 90 Prozent der Patenkinder registriert sind. Im Vergleich dazu haben weltweit nur 71 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren eine Geburtsurkunde. In den am wenigsten entwickelten Ländern sind es sogar nur 40 Prozent."
Wichtig sei auch, die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu betrachten, so Kathrin Hartkopf. Mädchen etwa müssten viel mehr Arbeiten im und um den Haushalt verrichten. In anderen Sektoren seien eher die Jungen von Kinderarbeit betroffen, etwa in Minen. Auch das seien schädliche Geschlechternormen, weil es als hinnehmbar betrachtet werde, Jungen körperlich und Mädchen in der Haus- und Sorgearbeit arbeiten zu lassen.
Deutschland sei ein wichtiger Akteur, an den Stellschrauben der Ursachen für Kinderarbeit zu schrauben. Dazu gehörten neben Armut und mangelnder Schulbildung auch bewaffnete Konflikte.
Weitere Informationen: https://www.plan.de/kinderschutz/kinderarbeit.html
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Datum: 10.06.2021 - 15:21 Uhr
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