JugendNotmail: Stark steigende Beratungszahlen im zweiten Pandemiejahr
Die Wichtigkeit von niedrigschwelligen Online-Beratungsangeboten wie der JugendNotmail zeigt sich auch im zweiten Corona-Jahr. Im vergangenen Jahr haben 2.217 Mail-Beratungen und 1.869 Chat-Beratungen stattgefunden. Das sind rund 42 % mehr Beratungen als im Vorjahr.
Lockdown und Homeschooling belasten das familiäre Miteinander
Bei JugendNotmail gibt es keine Tabuthemen. Das heißt, Ratsuchende können sich mit all ihren Sorgen und ihrem Kummer an die inzwischen rund 240 ehrenamtlichen Beratenden wenden. Die Themen sind breit gestreut: Angefangen bei Liebeskummer und Streit mit den Eltern reichen sie über Mobbing bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken. Im vergangenen Jahr dominierten in der Mail-Beratung die Themen* Familie mit 23,8 % (2020: 18,5 %), Depression mit 17,6 % (2020: 14,6 %), sowie – erstmals unter den Top-Themen – Suizidalität mit 16,1 % (2020: 10,8 %).
Auch das zusätzlich geschaffene, ergänzende Angebot der Chat-Beratung spiegelt die Verunsicherung und Ängste der Ratsuchenden wider. Die Chat-Beratung wurde im Jahresverlauf 2020 ausgebaut und findet nun viermal wöchentlich in den frühen Abendstunden zwischen 18 und 21 Uhr statt. Die dominierenden Themen in der Chatberatung sind: Familie mit 32,6 % (2020: 18,5 %), Ängste mit 30,5 % (2020: 11,6 %) und auch hier Suizidgedanken mit 20,5 % (2020: 12,9).
Schnelle Unterstützung durch Suizidpräventionsteam
„Auffallend ist die Zunahme der Nachrichten mit Suizidgedanken“, stellt Lambert fest. Suizidgedanken oder -absichten treten häufig das erste Mal im Jugendalter auf. Sie zeigen, dass sich ein junger Mensch in einer großen Krise mit enormem Leidensdruck befindet. Suizidalität ist nach wie vor leider ein gesellschaftliches Tabuthema. Junge Menschen mit Suizidgedanken wollen meist erst einmal Gehör finden, wenn sie ihre Scham überwinden und den Mut finden, sich damit jemandem anzuvertrauen. Es geht meist um den Wunsch, so, wie man gerade lebt, nicht weiterleben zu wollen. „JugendNotmail hat daher im vergangenen Jahr ein speziell geschultes Suizidpräventionsteam ausgebildet, dessen Aufgabe es ist, täglich den Nachrichteneingang zu prüfen, unbeantwortete Notmails mit suizidalem Inhalt zu beantworten sowie die anderen Beratenden zum Thema zu coachen“, erläutert Lambert. Denn Kinder und Jugendliche, die sich in Krisensituationen und mit aktiven und/oder passiven Suizidgedanken an JugendNotmail wenden, sollen eine qualitativ hochwertige und vor allem schnelle Unterstützung erhalten.
Mit Öffentlichkeitsarbeit zu Entstigmatisierung beitragen
Ein wichtiger Schritt in der Suizidprävention ist es, auf die Thematik aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, dass Suizidalität gerade im Jugendalter keine Seltenheit ist. Daher wird JugendNotmail die im vergangenen Jahr begonnene Kampagne „Gib dunklen Gedanken keine Chance“ fortsetzen und hier einen Fokus auf die Aufklärungsarbeit an Schulen legen.
*Mehrfachnennung pro Beratung möglich.
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Über JugendNotmail
Auf jugendnotmail.de können Kinder und Jugendliche ihre Sorgen thematisieren - unkompliziert, vertraulich, kostenlos und datensicher. Rund 240 Psychologen*innen, Sozialpädagogen*innen und Pädagogen*innen mit Zusatzausbildung beraten ehrenamtlich in ihrer Freizeit und beantworten die Notmails der jungen Menschen schnell und verlässlich. Jugendnotmail.de bietet Ratsuchenden bis 19 Jahre einen geschützten Raum, in dem sie ihre Sorgen und Nöte unkompliziert und vertraulich mitteilen können und Hilfe zur Selbsthilfe sowie Entlastung erfahren.
Caroline Schaminet
Koordination Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
JugendNotmail / KJSH-Stiftung
Chausseestraße 23
14109 Berlin
Telefon: 030-80496693
Mobil: +49 1522 63 58 168
E-Mail: schaminet(at)jugendnotmail.de
Datum: 10.02.2022 - 11:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kategorie:
Psychologie
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