Aus Fehlern lernen – Fehler machen klug (Teil 2)
Es handelt sich hier um den zweiten Artikel zur Themenreihe „Ich zeige dir, wie lernen geht!“.
Zur persönlichen Weiterentwicklung helfen selten Tipps und Ratschläge von anderen. Zur persönlichen Weiterentwicklung gehört Mut, sich einer neuen Herausforderung zu stellen und Fehler zuzulassen. In einer von Perfektionismus geprägten Berufswelt und in einer Gesellschaft, wo Fehler einem Versagen gleichgestellt werden, ist das leichter gesagt als getan.

(firmenpresse) - Ich irre, also lerne ich - der Prozess des verstehenden Lernens!
Wie lassen sich Fehler beim Aufbau von Wissen nutzen?
Um die Bedeutung von Fehlern als Lerngelegenheiten verstehen zu können, muss man sich zuerst den wichtigen Unterschied zwischen bloßer Konditionierung und verstehendem Lernen vergegenwärtigen. Wenn man einen Hund dressiert, indem man ihn belohnt, wenn er auf ein bestimmtes Kommando hin ein bestimmtes Verhalten zeigt, dann handelt es sich um Konditionierung durch einen positiven Reiz. Denn der Hund wird durch die Belohnung dazu gebracht, das gewünschte Verhalten zu zeigen. Konditionierung liegt auch vor, wenn man einer Springmaus beibringt, auf ein bestimmtes Tonsignal hin die Seiten in ihrem Käfig zu wechseln, um auf diese Weise einem für sie unangenehmen leichten Stromschlag zu entgehen. In diesem Fall handelt es sich um Konditionierung durch Vermeidung eines negativen Reizes. Beiden Fällen von Konditionierung ist gemeinsam, dass die Tiere nicht von sich aus durch Überlegung und Einsicht in Gründe, sondern schlicht durch Belohnung oder Bestrafung dazu gebracht werden, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen.
Das verstehende Lernen (siehe unsere Pressemitteilung „Begreifen statt Pauken“), um das es in der Schule geht, ist davon grundsätzlich verschieden. Denn im Mittelpunkt des Schulunterrichts stehen weitaus anspruchsvollere geistige Leistungen wie das Verstehen von Konzepten, die Einsicht in Gründe und das Verfügen über Erklärungen. Damit wir aber komplexe Zusammenhänge verstehen können, müssen wir selber in einem Prozess von Versuch und Irrtum - entweder praktisch oder zumindest in Gedankenexperimenten - ausprobieren, welche Optionen funktionieren und welche Möglichkeiten aus bestimmten Gründen ausgeschlossen sind. Denn zum Verstehen gehört nicht nur, dass wir wissen, wie etwas funktioniert, sondern auch, dass wir wissen, aus welchen Gründen es auf andere Weise eben nicht funktioniert. So erwarten wir von jemandem, der zum Beispiel das physikalische Prinzip des Auftriebs verstanden hat, dass er uns nicht nur erklären kann, warum ein Schiff aus Eisen im Wasser schwimmt, sondern auch, warum ein massives Eisenstück im Wasser untergeht.
Das verstehende Lernen ist mit dem Prozess der Theoriebildung in den Naturwissenschaften vergleichbar. Man bemüht sich in einem kontinuierlichen Korrektur- und Revisionsprozess, seine Hypothesen immer besser an die Beobachtungen anzupassen, indem man seine anfänglichen Vermutungen so lange verbessert oder durch neue ersetzt, bis sie schließlich die Wirklichkeit zutreffend darstellen. Da Lernprozesse also ganz wesentlich Prozesse sind, in denen falsche Überzeugungen revidiert und durch neue ersetzt werden, gelangen wir nur über Fehler zu Einsichten in Gründe und Ursachen. Fehler sind deshalb wichtige Lerngelegenheiten, die einem die Möglichkeit bieten, im Zuge der Auseinandersetzung mit Problemen etwas Neues zu lernen.
Wer zum Beispiel das Schwimmen von Schiffen zunächst mit dem falschen Prinzip erklärt, dass die Luft die Schiffe nach oben saugt, der sieht sich schnell mit einer Reihe von Schwierigkeiten konfrontiert. Denn erstens stellt sich die Frage, warum nur hohle Eisenschiffe, aber nicht auch massive Eisenstücke von der Luft nach oben gesaugt werden und im Wasser schwimmen. Zweitens ergibt sich das Problem, dass man mit diesem Prinzip nicht erklären kann, warum ein Holz- und ein Eisenschiff mit gleichen Abmessungen und gleichem Innenraum trotzdem unterschiedlich tief im Wasser liegen. Gesucht ist also ein neues Prinzip, das diese Fakten besser erklären kann als das anfangs angenommene Prinzip, dass die Luft schwimmende Körper nach oben saugt.
Die Auseinandersetzung mit diesen Problemen stellt damit eine Lerngelegenheit dar, die dem Lernenden die spezifischen Anforderungen vor Augen führt, die eine korrekte Erklärung des Schwimmens und Sinkens von Körpern im Wasser erfüllen muss. Auf diese Weise wird schließlich die Einsicht in das korrekte Prinzip des Auftriebs erleichtert. Denn wer dieses Konzept in der Auseinandersetzung mit diesen Problemen erwirbt, der erlangt damit ein tiefer gehendes Verständnis als jemand, dem das Prinzip des Auftriebs nur beschrieben wird.
Es ist deshalb keine geeignete Lernstrategie, Fehler beim Aufbau von Wissen zu vermeiden. Dies würde nämlich nur dazu führen, dass wir lediglich Beschreibungen auswendig lernen oder standardisierte Lösungsschemata einüben, ohne dabei ein tiefer gehendes Verständnis zu erwerben.
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Datum: 12.06.2022 - 18:21 Uhr
Sprache: Deutsch
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Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 13.06.2022
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"Aus Fehlern lernen – Fehler machen klug (Teil 2)"
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