Haiti sechs Monate nach dem Erdbeben: eine historische Herausforderung
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aus der Praxis und stehen für Interviews zur Verfügung
"Die Menschen, die wir hier behandeln, haben Schreckliches erlebt.
Ich bin tief berührt, wenn sie sich mir anvertrauen. Es gibt aber
auch viel Freude und Lachen, wenn die Menschen wieder laufen können,
ihren Alltag neu beginnen, und wenn sie nach langen Wochen endlich
keine Schmerzen mehr haben. Diese Erlebnisse sind wirklich
unbezahlbar!" Mit diesen Worten fasst die Ergotherapeutin Sophie
Lubrano ihre Erfahrungen in Haiti zusammen. Sie arbeitet mit 30
Kolleginnen und Kollegen im Orthopädischen Rehabilitationszentrum von
Handicap International in Port-au-Prince.
Insgesamt beschäftigt Handicap International heute in Haiti ca.
500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über 80% davon sind
Einheimische, die für ihre aktuellen Tätigkeiten angelernt oder
fortgebildet wurden. Projektschwerpunkte sind auch noch sechs Monate
nach der Erdbebenkatastrophe vom 12. Januar die Verteilung von
Hilfsgütern und der Bau von Notunterkünften. Dabei sind es immer
Menschen mit Behinderung, um die sich die Hilfsorganisation ganz
besonders kümmert. Gemeinsam mit der Christoffel Blindenmission wurde
Handicap International von UN und WHO damit beauftragt, die
Versorgung der verletzten und behinderten Menschen im Erdbebengebiet
zu koordinieren.
Über 300.000 Menschen wurden bei dem folgenschweren Unglück im
Januar verletzt und brauchen dringend Unterstützung. So gibt es z.B.
weit über 1.000 Patienten, denen ein zertrümmertes und entzündetes
Bein amputiert werden musste. Sie alle benötigen Prothesen, um wieder
aufrecht gehen zu können. Ein Schwerpunkt von Handicap International
ist deshalb der Aufbau der orthopädischen und therapeutischen
Versorgung und die Ausbildung von lokalem Fachpersonal. Der Allgäuer
Orthopädietechniker Heinz Trebbin hat im Auftrag von Handicap
International den Bedarf analysiert und die Aufbauarbeit konzipiert.
In Zusammenarbeit mit anderen Akteuren arbeitet Handicap
International nun an der Ausbildung für ca. 20 bis 25
Orthopädietechniker, die bereits während ihres dreijährigen Trainings
jeweils Patienten mit betreuen können. Trotz des immensen Bedarfs an
Prothesen nach Amputationen betont Heinz Trebbin, dass die Zahl der
benötigten Orthesen noch höher ist. Diese orthopädischen Hilfsmittel
werden z.B. bei komplizierten Brüchen eingesetzt, die oft besonders
schwerwiegende Behinderungen verursachen. Den Bedarf sieht Trebbin
bei mindestens 5.000 Orthesen.
In jedem Fall sind dies gewaltige Herausforderungen. Bis heute
haben bereits 10.000 Menschen in Haiti die Rehabilitationsangebote
von Handicap International in Haiti wahrgenommen, 4.000
Mobilitätshilfe wurden verteilt, 300 Übergangsprothesen und 200
Orthesen angepasst. Um dem großen Bedarf gerecht zu werden, hat sich
Handicap International entschlossen, langfristig in Haiti zu arbeiten
und unterhält hier mittlerweile sein weltweit größtes Projekt.
Für Interviews mit Heinz Trebbin, Infos, persönliche
Erlebnisberichte, Fotos:
Dr. Eva Maria Fischer 089-54 76 06-13, 0175-54 29 899,
www.handicap-international.de
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Datum: 09.07.2010 - 08:00 Uhr
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