"In Zeiten der Krise mehr Europa wagen"
EKD-Bevollmächtigter bei "Religious Leaders Meeting" in Brüssel
ID: 230166
Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Bernhard Felmberg hat heute in
Brüssel die Mitgliedstaaten der Europäischen Union angesichts der
Euro-Krise zu mehr Geschlossenheit und mutigerem gemeinsamen Handeln
aufgerufen. "Die Chance liegt darin, Europa wirklich als gemeinsames
Haus zu begreifen", betonte Felmberg auf dem Treffen religiöser
Würdenträger aus Europa, dem alljährlich stattfindenden "Religious
Leaders Meeting". An dem Treffen nahmen unter anderem
Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der Präsidenten des
Europäischen Parlaments Jerzy Buzek, der Präsident des Europäischen
Rates Herman van Rompuy, sowie ausgewählten EU-Kommissaren. Felmberg
mahnte, eine gemeinsame Währungspolitik sei ohne eine abgestimmte
europäische Wirtschaftspolitik zum Scheitern verurteilt. Der
Bevollmächtigte unterstrich außerdem die Notwendigkeit, gerade in
Krisenzeiten das Bewusstsein für die Schicksalsgemeinschaft Europa zu
schärfen und mehr Europa zu wagen. Kommissionpräsident Barroso hatte
die Treffen der Europäischen Religionsführer 2005 ins Leben gerufen.
Das Leitmotiv des heutigen Treffens - "Die Bekämpfung von Armut und
sozialer Ausgrenzung: eine Priorität für die Politik Europas" - nimmt
das Thema des Europäischen Jahres 2010 auf, das auch die EKD und ihre
Werke in Deutschland aktiv mitgestalten. Barroso unterstrich die
Bedeutung und Erfahrung der Kirchen als Träger sozialer Dienste. Die
EU brauche sie als Partner für ihre sozialen Ziele. Der Präsident des
Europäischen Rates, van Rompuy, betonte, der Dialog mit den Kirchen
und Religionsgemeinschaften sei nicht nur eine rechtliche
Verpflichtung der EU, sondern den Verantwortlichen auch ein
politisches Anliegen Prälat Felmberg unterstrich, dass die soziale
Marktwirtschaft, die die Grundlage der neuen EU-Strategie bis 2020
ist, den Aspekt der Solidarität stark mache. Der Bevollmächtigte
begrüßte deshalb, dass die Vorschläge der Kirchen erfüllt wurden, ein
quantifizierbares Ziel für die Armutsreduktion in die Strategie
aufzunehmen. Nun gelte es aber, nicht nur Armut zu bekämpfen, sondern
sozial Benachteiligten auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens
Teilhabe zu ermöglichen. Dabei zog der Prälat auch eine Parallele zum
"Melanchthon-Jahr", das die EKD 2010 im Rahmen der Luther-Dekade auf
dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 feiert: "Schon Melanchthon
erkannte, dass ein umfassender Bildungsbegriff, der Verfügungs- und
Orientierungswissen beachtet, der Schlüssel zur Bewältigung
gesellschaftlicher Umbrüche und Krisenzeiten ist.", so Felmberg. Der
Bevollmächtigte betonte: "Ein verbesserter Zugang zur Bildung und ein
integratives Bildungsverständnis, das nicht nur wirtschaftlich
verrechenbare Fähigkeiten fördert, sind wichtig, um Bildungsarmut zu
verhindern und so eine Grundlage für Wachstum und einen breiten
Wohlstand zu schaffen." Hannover / Brüssel, 19. Juli 2010
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick / Patrick Roger Schnabel
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Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
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D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
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Datum: 19.07.2010 - 14:41 Uhr
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