WAZ: Immer auf die Kleinen. Kommentar von Daniel Freudenreich
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Höhn ihre Kunden ab. Mit diesem Vorwurf sollten sich einige Institute
ernsthaft auseinandersetzen.
Die Geldhäuser bekommen durch den historisch niedrigen Leitzins
billig wie nie frisches Bares. Zugleich erhält der Bankkunde für das
Ersparte auf seinem Girokonto so gut wie gar nichts mehr. Ist er aber
im Minus, dann bitten ihn viele Institute nach wie vor richtig zur
Kasse. Denn die Leitzinssenkung haben die Geldhäuser nur zum Teil an
die Kunden weitergegeben. Eine plausible Erklärung dafür bleiben die
Banken in der Regel schuldig. Wenn es heißt, andere Institute
verlangen gleich viel oder der Dispo spielt bei uns ohnehin keine
große Rolle, dann klingt das stark nach Ausrede. Zumindest bleibt ein
fader Beigeschmack.
Es ist völlig legitim, dass die Banken höhere Dispozinsen
verlangen und ein Ratenkredit billiger zu haben ist. Schließlich
profitiert der Kunde vom Dispo besonders, da er jederzeit auf ihn
zugreifen kann. Hinzu kommt das höhere Ausfallrisiko, das die Bank
tragen muss.
Das rechtfertigt aber nicht, die Leitzinssenkung nur in Teilen
weiterzugeben. Die Haltung vieler Banken ist umso pikanter, weil sie
damit vor allem die Menschen treffen, die ohnehin nicht viel auf der
hohen Kante haben. Denn wer kein Erspartes besitzt, ist in der Regel
auf einen Dispo angewiesen.
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Datum: 05.08.2010 - 20:06 Uhr
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