Sofia Coppola im TELE 5-Interview:
"Hollywood ist eine Hölle, die manche für den Himmel halten"
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um 00.20 Uhr Francis Ford Coppolas 'Cotton Club' (zwei
Oscarnominierungen) mit einem Kurzauftritt der 12-jährigen Sofia
Coppola
TELE 5: Sie haben bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen
Löwen gewonnen. Damit sind Sie jetzt endgültig anerkannt als eine der
Großen des zeitgenössischen Kinos...
Sofia Coppola: Ob Sie es glauben oder nicht, aber diese Art von
Anerkennung interessiert mich nicht besonders. Wahrscheinlich liegt
das an meiner Kindheit als Tochter einer Hollywoodlegende. Ich gebe
nichts auf Preise und Beifall, auf das, was andere sagen. Das habe
ich auch von meinem Vater gelernt, der immer gemacht hat, was er
wollte, nie das, wozu ihm die Leute geraten haben. Natürlich fällt
man dann auch mal auf die Nase.
Ihre Filme sind oft von einer gewissen Melancholie und Traurigkeit
durchzogen. Sind Sie selbst ein trauriger Mensch?
Es macht mich traurig, wenn ich an das Kino der Gegenwart denke
und es vergleiche mit dem meiner Kindheit, erst recht der Kindheit
meines Vaters. Ich habe gar nichts gegen Popcorn, aber nur noch
Popcorn ist doch auch sehr langweilig, oder? Ich mag den Autorenfilm,
vor allem in Europa. Er ist ehrlicher und persönlicher und vielleicht
bin ich etwas sentimental in Bezug auf eine Kinokultur, die gerade zu
verschwinden droht.
Ihre Filme spielen fast immer in Hotels. Warum?
Mich faszinieren Hotels, sie sind eine Welt für sich. Meine halbe
Kindheit habe ich mit meinem Vater in Luxusherbergen verbracht, daher
kenne ich die Atmosphäre sehr gut. Und ich möchte persönliche Filme
machen. So war es immer. Sogar in 'Marie Antoinette'. Denn ist nicht
auch Versailles wie ein sehr großes Hotel?
Sie haben als Schauspielerin - in Filmen ihres Vaters - begonnen.
Waren Sie nie in Versuchung, wieder einmal vor der Kamera zu stehen?
Nein nie! [Lacht] Das war eine traumatische Erfahrung. Es hat mir
nicht gut getan. Hollywood ist Himmel und Hölle zugleich. Oder besser
gesagt: Hollywood ist eine Hölle, die manche für den Himmel halten -
auch jene, die dazugehören und es besser wissen müssten. Als
Regisseurin kann ich mir dazu Distanz erlauben, als Darstellerin
nicht.
Interview: Rüdiger Suchsland für TELE 5
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Datum: 04.11.2010 - 15:37 Uhr
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