Rheinische Post: Schneiders Mission
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Mit der Wahl ihres neuen Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider hat
die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) einen Generationswechsel
rückgängig gemacht - Schneider, 63, ist elf Jahre älter als seine
Vorgängerin Margot Käßmann. Dennoch gab es eine überwältigende
Zustimmung zu Schneider. Das hat zwei Gründe: Erstens ist der
rheinische Präses als Theologe und als ausgleichender Strippenzieher
im besten Sinne anerkannt. Zweitens gab es unter den leitenden
Geistlichen der Landeskirchen niemanden von Profil, der Schneiders
Manko, sein Alter, durch Jugend hätte ausgleichen können. Das ändert
nichts daran, dass Schneider die richtige Wahl war; für die EKD aber
ist es kein gutes Zeichen. Der neue Ratsvorsitzende wird gleich
mehrere Kunststücke zu vollbringen haben: EKD-intern Führungswillen
zu zeigen, ohne dass die Protestanten das als Kommandoton ablehnen,
ohne aber auch zu einem Grüßonkel zu werden, der nur Beschlüsse
mitteilt. Und dann ist da die schwierige Aufgabe, entschlossen und
inhaltlich klar das publizistische Vakuum auszufüllen, das Margot
Käßmanns Rücktritt hinterlassen hat. Schneider muss beweisen, dass
die evangelische Kirche die Kraft hat, die gesellschaftliche Debatte
zu prägen.
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Datum: 09.11.2010 - 17:55 Uhr
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