Rheinische Post: Nötigung Irlands
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Die Rettung von Pleite-Staaten ist zwiespältig. Wer sich darauf
verlassen kann, dass bei einer verschwenderischen Haushaltsführung
andere für den Verlust einstehen, achtet nicht auf solide Finanzen.
Solche Staaten neigen auch dazu, nach einer Rettung die Zügel schnell
wieder schleifen zu lassen. Im Falle Irlands liegt der Sachverhalt
anders. Der einstige Musterknabe Europas, der dank einer ökonomischen
Aufholjagd ohne Beispiel zu hohem Wohlstand gelangt ist, hat bisher
die Krise aus eigener Kraft bekämpft. Deshalb mutet die irische
Regierung ihrer Bevölkerung das härteste Anpassungsprogramm aller
gefährdeten Länder zu. Sie hat gute Chancen, ihr Ziel zu erreichen -
trotz des immensen Drucks durch das marode Bankensystem. Das passt
wiederum der Europäischen Kommission und etlichen Euro-Ländern nicht.
Die nötigen die Iren geradezu, den Rettungsschirm in Anspruch zu
nehmen. Offenbar wollen sie damit die Tauglichkeit dieses Instruments
unter Beweis stellen. Sehr zum Leidwesen der irischen Regierung. Denn
die verliert zu Unrecht ihre Reputation bei der Bevölkerung und gibt
zugleich ein schlechtes Beispiel für Länder, die ebenfalls ohne Hilfe
die Krise bewältigen wollen. Die Folge ist eine neue Zerreißprobe für
den Euro.
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Datum: 17.11.2010 - 22:06 Uhr
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