Bericht der israelischen Turkel-Kommission ist ein Skandal
ID: 334242
Bericht der israelischen Turkel-Kommission ist ein Skandal
"Bereits der Bericht der Vereinten Nationen vom September 2010 hat den bewaffneten Überfall israelischer Spezialeinheiten auf die Solidaritätsflotte nach Gaza mit scharfen Worten verurteilt. (Der Bericht ist erhältlich in deutscher Übersetzung im Melzer Verlag.) Die Soldaten seien mit 'nicht hinnehmbarer Brutalität' und mit 'unverhältnismäßiger Gewalt' vorgegangen. Der Bericht hatte auch die Berichte von Augenzeugen über willkürliche Hinrichtungen von unbewaffneten Menschen durch israelische Soldaten an Bord der Mavi Marmara bestätigt und nochmals auf die Rechtswidrigkeit der Blockade gegen den Gaza Streifen hingewiesen.
Ebenso ist die Verfahrensweise der Turkel-Kommission zu kritisieren: Die Kommission hat die einzige israelische Augenzeugin, Hanin Zoabi, nicht befragt. Stattdessen wurden nur solche Zeugen befragt, von denen keine kritische Einschätzung der israelischen Stürmung der Mavi Marmara zu erwarten war. Die an dem Angriff beteiligten Soldaten hatten keine Erlaubnis zur Aussage erhalten. Zu Recht wird die Turkel-Kommission als offene Plattform für israelische Propaganda bezeichnet.
Zudem behauptet der Turkel Bericht fälschlicherweise, die effektive Kontrolle über den Gaza Streifen sei mit dem Rückzug der israelischen Truppen beendet worden und die Blockade stelle keine Kollektivstrafe der Bevölkerung dar. Diese Aussagen sind angesichts der einschlägigen UN-Resolutionen und zahlreichen Berichte internationaler Hilfsorganisationen nicht haltbar. Zuletzt beschrieb der vor wenigen Tagen erschienene Bericht der Organisation Ärzte für Menschenrechte in Israel, wie die israelische Regierung in Gaza gezielt die Bevölkerung nur mit dem humanitär allernotwendigsten versorgt: Zuviel zum Sterben, zu wenig zum Leben. In Folge dieser Politik leiden 61 Prozent der Bevölkerung Gazas unter Nahrungsmittelunsicherheit, 90-95 Prozent der Wasserquellen sind verschmutzt und 71 Prozent der Haushalte sind von internationaler Hilfe abhängig."
F.d.R. Beate Figgener
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
http://www.linksfraktion.de
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 24.01.2011 - 14:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 334242
Anzahl Zeichen: 2804
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 226 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Bericht der israelischen Turkel-Kommission ist ein Skandal"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Die Linke. im Bundestag (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).