Weltweite Armutsbekämpfung braucht eine ausreichende finanzielle Grundlage/
GKKE begrüßt fraktionsübergreifenden entwicklungspolitischen Konsens zur Erreichung des 0,7-Prozent Ziels
ID: 355811
Regierungschefs der Industrienationen, 0,7 Prozent ihres jeweiligen
Bruttonationaleinkommens (BNE) für die weltweite Bekämpfung von Armut
und Hunger bereit zu stellen. 2005 haben die Mitgliedsstaaten der
Europäischen Union einen Stufenplan beschlossen, um dieses Ziel bis
2015 tatsächlich zu erreichen. Alle Regierungen der Bundesrepublik
Deutschland haben seitdem die Bedeutung und Gültigkeit dieses Ziels
immer wieder bekräftigt. Keine Regierung hat es jedoch geschafft,
sich dem Ziel realistisch zu nähern und einen entsprechenden
mittelfristigen Finanzierungsplan vorzulegen.
Vor diesem Hintergrund begrüßt die Gemeinsame Konferenz Kirche und
Entwicklung (GKKE) die Initiative von Abgeordneten aus allen im
Bundestag vertretenen Fraktionen, dieses Ziel doch noch bis 2015 zu
erreichen. "Als Kirche orientieren wir uns an dem Leitbild der Option
für die Armen", so Prälat Dr. Karl Jüsten, katholischer Vorsitzender
der GKKE. "Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Abgeordneten
angesichts des globalen Skandals des Hungers parteipolitisches Kalkül
hintanstellen und in der Frage der Entwicklungsfinanzierung an einem
Strang ziehen wollen. Zu Recht verwiesen die Abgeordneten auf das
Beispiel Großbritanniens, wo trotz dramatischer Sparbeschlüsse ein
derartiger entwicklungspolitischer Konsens erreicht werden konnte."
"Mehr Geld allein ist mitnichten die einzige Antwort auf die
drängende Frage, wie der rund einer Milliarde Menschen, die Hunger
leiden, nachhaltig geholfen werden kann. Dennoch bedarf es gerade bei
der weltweiten Armutsbekämpfung einer ausreichenden finanziellen
Grundlage", erklärte Prälat Dr. Bernhard Felmberg, evangelischer
Vorsitzender der GKKE. "Angesichts von Haushaltskonsolidierung und
Sparbeschlüssen", so Felmberg, "sollten aber jetzt erst recht
alternative Instrumente zur Entwicklungsfinanzierung genutzt werden.
Die Einführung der Finanztransaktionssteuer in möglichst vielen
Staaten und die Verwendung eines Großteils der Einnahmen für
weltweite Armutsbekämpfung und den Klimaschutz könnten uns bei der
Erreichung der UN-Millenniumsentwicklungsziele und weltweiter
Gerechtigkeit einen großen Schritt voran bringen."
Hannover, 25. Februar 2011
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
In der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE)
arbeiten der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und die Deutsche
Kommission Justitia et Pax zusammen.
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Datum: 25.02.2011 - 11:30 Uhr
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