Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Energieversorgung

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ID: 380666
(ots) - Ein Restrisiko bleibe ein Risiko, sagte Pastor
Bernward Wolf von den von Bodelschwinghschen Anstelten Bethel am
Sonntag bei dem Benefizkonzert »OWL hilft Japan« in Bielefeld. Nach
den Horrorbildern aus Fukushima ist das Glaubwürdigkeitsleck der
Atomkraft nicht mehr zu schließen. Die Mehrheit der Deutschen will
mit diesem Restrisiko nicht leben und auch ihre führenden Politiker
wie Angela Merkel und Norbert Röttgen rücken von der Kernenergie ab.
Bei Energie, dem »Blut einer Volkswirtschaft«, wie sich Claudia
Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ausdrückt,
geht es aber nicht nur um Ethik. Es geht auch um Zuverlässigkeit,
Klimaschutz und Kosten. Atomkraft deckt 23 Prozent unseres
Strombedarfs. Wenn Deutschland die Atomkraftwerke möglicherweise noch
vor 2025 vom Netz nimmt, droht eine Energielücke. Die Frage, wie sie
zu schließen ist, wird seit dem 11. März erschreckend einseitig
geführt. Seit Fukushima werden fast ausschließlich die erneuerbaren
Energien als Rettung aus der Atommisere angepriesen. Natürlich muss
der Ausbau der Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser, die
unbegrenzt zur Verfügung stehen und das Klima schonen, staatlich und
wissenschaftlich gefördert werden. Es gilt 3800 Kilometer
Stromautobahn und Speicher für die unstet fließenden Energien zu
bauen. Aber weil nur 16 Prozent unseres Stroms aus Ökoenergien
stammen, müssen wir genauso darüber nachdenken, neue Gaskraftwerke
oder Kohlekraftwerke zu bauen. Moderne Kohlekraftwerke sind viel
effizienter als ihre Vorgänger, der Wirkungsgrad liegt bei 40 bis 45
Prozent. Kohle liefert 43 Prozent unseres Stroms. In Deutschland gibt
es noch reichlich Braunkohle, die 730 Milliarden Tonnen reichen nach
Schätzungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(BGR) bei den jetzigen Fördermengen noch 140 Jahre. Technisch ist es


zudem möglich, das ausgestoßene Kohlendioxid abzufangen oder zu
speichern, bevor es das Klima aufheizt. Mit einem Effizienzgrad von
mehr als 60 Prozent verwerten Gaskraftwerke Energie noch besser.
Zudem scheiden sie nur halb so viel CO2 aus wie Kohlemeiler.
Gaskraftwerke lassen sich in wenigen Minuten hochfahren, um
schwankende Strommengen aus Wind und Sonne auszugleichen. Gas ist
also eine tragfähige Brückentechnologie, bis die Erneuerbaren ihr
ganzes Potenzial ausschöpfen können. Deutschland sollte wie in
Wilhelmshaven Terminals für Flüssiggasimporte aus Afrika
installieren, so die Abhängigkeit beim Gas von Russland verringern
und den Anteil dieser Energieform auf mehr als zwölf Prozent beim
Strom erhöhen. Deutschland könne zügig aus der Atomkraft aussteigen,
ohne der Wirtschaft zu schaden, sagt Klaus Töpfer, Chef der
Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung, die gestern ihre
Arbeit aufnahm. Er wird nur Recht behalten, wenn alle Alternativen
zur Kernenergie genutzt werden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 04.04.2011 - 21:30 Uhr
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