Neues Deutschland: zur Debatte um Sarrazin
ID: 393725
ein Parteiausschlussverfahren gegen Sarrazin angestrengt wurde. Und
dass sich nun so viele Mitglieder gegen seine Beendigung auflehnen,
auch. Das Missverständnis der Mitglieder besteht darin, dass sie den
strafenden Worten etwa Sigmar Gabriels über Sarrazin eine Botschaft
entnommen hatten, ein Bekenntnis. Dass sie einen Augenblick geglaubt
hatten, die SPD folge jetzt, in der Opposition, anderen Regeln, als
sie in der Regierung zu folgen pflegt. In elf Regierungsjahren hat
sie die Ausländergesetzgebung nicht nur in Deutschland, sondern in
ganz EU-Europa kräftig verschärft, in uneingeschränkter Solidarität
mit dem angeblich Guten Krieg gegen das angeblich Böse geführt. Zu
alldem wurde regelmäßig die Fratze des hässlichen Islamisten bemüht
und dafür von den Muslimen regelmäßig auch noch eine Entschuldigung
verlangt. Die SPD hat den uralten Chor der Konservativen, der das
deutsche Leitbild besang, mit frischem Atem versorgt und die Hymnen
von der Überlegenheit des Abendlandes mit neuen Strophen bereichert.
Sie hat Otto Schily nicht mit einem Parteiausschlussverfahren
behelligt. Und erst recht nicht Gerhard Schröder, trotz der
Anstiftung zu zwei Kriegen und Abkehr vom Prinzip der Solidarität
durch die Hartz-Gesetze und seine Verstümmelung in Afghanistan. Warum
sollte jemand wegen seiner rassistischen Ansichten über
Kopftuchmädchen und Gemüsehändler aus der SPD fliegen? Das konnte nur
ein Missverständnis sein.
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Datum: 26.04.2011 - 18:07 Uhr
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