Berlins Innensenator Körting (SPD): Sicherheitslage wird sich nach bin Ladens Tod nur marginal verändern/ Zusatzmaßnahmen nicht geplant
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Ehrhart Körting (SPD) geht davon aus, dass sich die Sicherheitsgefahr
nach dem Tod von Osama bin Laden nicht erhöht. "Die Sicherheitslage
wird sich nur marginal verändern", sagte er im PHOENIX-Interview.
"Wir haben in den letzten Jahren eine hohe abstrakte Gefährdung durch
terroristische Anschläge auch in Deutschland gehabt. Insbesondere für
amerikanische, britische oder israelische Einrichtungen, aber
zunehmend auch für deutsche Einrichtungen. An dieser Lage wird sich
durch den Tod von Osama bin Laden weder negativ noch positiv
Sensationelles ändern." Körting geht davon aus, dass potenzielle
Terroristen im eigenen Land aufwachsen und von einer Ideologie
beeinflusst würden, aber nicht mehr von Al-Kaida in Pakistan
gesteuert würden.
Er sei überzeugt, so Körting weiter, dass der Tod von Osama bin
Laden im Kampf gegen den Terrorismus nicht weiterhelfen werde. "Die
terroristischen Organisationen, die es weltweit inzwischen gibt, und
die vielen Einzelleute hängen an seiner Ideologie. Sie hängen nicht
an seiner Person. Es wird uns nicht schaden, dass er tot ist, aber es
wird uns auch nichts nützen."
Körting wollte nicht ausschließen, dass sich einzelne Täter jetzt
zu Aktionen, die sie ohnehin geplant hätten, ermutigt fühlten. "Dass
es eine große Racheaktion in Deutschland geben wird, halte ich eher
für nicht wahrscheinlich", betonte er jedoch gegenüber PHOENIX. Die
terroristische Bewegung sei bisher weitgehend unabhängig von der
Person Osama bin Ladens gewesen, der sei "nur ein ideologisches
Flaggschiff".
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen wie vor einigen Monaten sind zurzeit
nicht geplant. Erst wenn wieder konkrete Hinweise vorlägen, sollten
auch wieder konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Maßnahmen "ins
Blaue" hinein seien nicht hilfreich und beunruhigten die Menschen
lediglich.
Die Jubelszenen aus den USA über den Tod bin Ladens hält Körting
für unangebracht. "Ich halte es für geschmacklos, über den Tod eines
Menschen zu jubeln, auch wenn er ein schlimmer Verbrecher und auch
wenn er ein Massenmörder war." Jubel sei die völlig falsche
Ausdrucksweise. Er habe aufgrund der vielen Opfer am 11. September
Verständnis für eine Art Genugtuungsphase, Jubel halte er jedoch für
verkehrt.
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Datum: 02.05.2011 - 17:28 Uhr
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