OV: MEINE MEINUNG: Eine Entzauberung
Von Dirk Dasenbrock

(ots) - Das ist ein Coup: Die ARD hat nach Günter Jauch
auch die zweite große deutsche Unterhaltungs-Ikone ins Boot geholt.
Günther Jauch soll die große Polit-Talkshow und Thomas Gottschalk das
Vorabendprogramm im Ersten retten. So die Rechnung, die, das ist mal
sicher, bei beiden nicht ganz billig ist.

Diese Rechnung wird nur nicht aufgehen. Günther Jauch ist ein
Showmaster, der sich in der Manege der Polit-Rhetoriker noch gehörig
umgucken wird. Worum es am Sonntag Abend nach dem "Tatort" gehen
müsste: Die Entzauberung des nichtssagenden Polit-Sprechs in all
diesen Runden, ob bei Illner, Will, Plasberg - es wird auch Jauch
nicht gelingen. Kein Telefon-Joker.

Und Gottschalk? Der verdankt seine überragende Stellung in der
deutschen Unterhaltungsbranche einzig und allein dem Fernsehformat
"Wetten, das . . .?" Und wer hat's erfunden? Frank Elstner. Vorher
und zwischendurch war Gottschalk einer von vielen Entertainern, nur
ziemlich lässig. Sollte es Thomas Bellut, dem designierten
ZDF-Intendanten gelingen, Hape Kerkeling für die Show zu gewinnen,
wird sich zeigen: "Wetten, dass ...?" funktioniert auch ohne Tommy.
Wenn der nun viermal die Woche mit Promis plaudert, wird sich die
Ernüchterung ganz schnell einstellen. Die ARD-Oberen sollten sich in
ihrem Jubel noch etwas zügeln: Die Entzauberung kommt. Bestimmt. Kein
Publikums-Joker.



Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe@ov-online.de



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Datum: 16.07.2011 - 08:00 Uhr
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