Westdeutsche Zeitung: Anschläge in Norwegen sind Attacken auf die freie Gesellschaft - Grenzen mach

Westdeutsche Zeitung: Anschläge in Norwegen sind Attacken auf die freie Gesellschaft - Grenzen machen Staaten nicht sicherer
Ein Kommentar von Lothar Leuschen

ID: 449391
(ots) - In Norwegen sind am Freitag die schlimmsten
Alpträume wahr geworden: Ein bis dahin unbescholtener, weitgehend
unauffälliger Bürger wird scheinbar von einer Sekunde auf die andere
zu einem blutrünstigen Monster. Ein Wahnsinniger, der bombt und
völlig wehrlose junge Menschen regelrecht hinrichtet. Wie ist das
möglich? Was geht in einem solchen Menschen vor? Kann sich ein Land
davor schützen? Die Fragen in Norwegen sind auch die Fragen in
Deutschland und überall in friedlich zusammenlebenden Gesellschaften.
In Norwegen wie in Deutschland und überall trügt dieser Frieden.
Unter der Oberfläche brodelt es. Und das Ziel, eine multikulturelle
Ko-Existenz zu organisieren, rückt nach den Ereignissen von Oslo und
Utøya hier wie dort in weitere Ferne.

Alle Politiker in der Alten Welt wissen, dass sie auf die
Anforderungen der zum globalen Dorf gewordenen Erde noch keine
endgültigen Antworten gefunden haben. Während die Wirtschaft in den
Industrienationen längst grenzenlos agiert, versuchen Politiker
allerorten noch immer, eben jene Grenzen zu zementieren. Dänemark ist
dabei zuletzt einen besonders weiten und unrühmlichen Schritt
gegangen. Und auch in den anderen skandinavischen Ländern haben
Kräfte Auftrieb, die Unterschiede der Kulturen betonen, statt
Gemeinsamkeiten zu suchen.

Nein, das entschuldigt in keiner Weise, was Anders B. Breivik
getan hat. Und es beschuldigt auch nicht unmittelbar die teils
ultra-nationalistischen Kräfte, die im Norden Europas am Werke sind.
Es kann jedoch erklären, wie ein Mensch auf die krankhafte Idee
kommt, er müsse die westliche Welt vor Islamismus und Marxismus
retten.

Restlosen Schutz vor solchen Bluttaten kann und wird es niemals
geben. Der Preis für vollkommene Sicherheit ist ebenso lückenlose
Unfreiheit. Das will niemand. Aber ein deutliches Bekenntnis dazu,


dass es im Zeitalter von Internet und Weltwirtschaft keine
herkömmlichen Grenzen mehr geben kann und dass Gesellschaften sich
fremden Kulturen öffnen müssen, ohne ihre eigene Kultur aufzugeben,
könnte jenen den Acker entziehen, die Fremdenfeindlichkeit und
Extremismus säen. Einen anderen Weg zu mehr Sicherheit in
größtmöglicher Freiheit gibt es nicht.



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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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Datum: 24.07.2011 - 18:45 Uhr
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