"Taxi Mama": Jedes fünfte Kind wird mit dem Auto zur Schule gebracht
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treffen und dann gemeinsam zur Schule gehen - bei Wind und Wetter.
Das war einmal. Die Realität heute: Am Lenkrad des Familien-Vans
gehetzte Mütter oder Väter, die ihre Sprösslinge pünktlich um acht
Uhr bei der Schule abliefern müssen. Dauerstau vor Grundschultoren,
gestresste Kinder, die mit Ranzen und Turnbeutel bepackt aus den
Autos klettern. Diesen Trend zum "Taxi Mama" bestätigt auch eine
Elternumfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK). Demnach wird jedes fünfte Grundschulkind mit dem
Auto in die Schule kutschiert.
"Viele Eltern halten den Schulweg heutzutage für zu gefährlich für
ihre Kinder", erklärt TK-Präventionsexpertin Dr. Brigitte Steinke
diese Entwicklung. "Außerdem schicken einige Eltern ihren Nachwuchs
gar nicht mehr in die nächstgelegene Grundschule, sondern in die
Schule ihrer Wahl. Die liegt häufig in einem ganz anderen Stadtteil.
Dabei gilt nach wie vor der Grundsatz 'kurze Beine - kurze Wege'. Auf
dem Schulweg lernen die Kinder Selbstständigkeit und können entspannt
und langsam in den Schultag hinein gleiten." Immerhin: Laut Umfrage
der TK gehen rund 50 Prozent der Grundschüler noch immer zu Fuß zur
Schule. Deshalb rät die TK, mit den Schulanfängern frühzeitig den
sichersten Schulweg einzuüben.
"Die Sicherheit sollte bei der Wahl der richtigen Strecke an
erster Stelle stehen", sagt Steinke. Wichtig ist, dass Kinder auf dem
Schulweg möglichst wenig Straßen und Ausfahrten überqueren müssen,
auch wenn das einen kleinen Umweg bedeutet. Rechtzeitig vor der
Einschulung sollten die Eltern gemeinsam mit ihrem Kind die
ausgewählte Strecke ablaufen. "Insbesondere das richtige Verhalten an
Ampeln und Zebrastreifen müssen Kinder üben", so Steinke. "Dabei ist
es sehr wichtig, dass die Kinder lernen, auch bei Grün immer nach
links und rechts zu schauen, um sich zu vergewissern, dass die Autos
auch wirklich anhalten." Da Kinder Verhalten größtenteils durch
Nachahmung lernen, ist die Vorbildfunktion der Eltern auf der Straße
besonders wichtig. Wenn Mama oder Papa hin und wieder mal bei Rot
über die Ampel flitzen, wird das Kind das möglicherweise auch tun.
Grundschulkinder können jedoch noch nicht richtig einschätzen, wie
weit entfernt und wie schnell ein Fahrzeug ist.
An den ersten Tagen begleiten Mutter oder Vater die ABC-Schützen
am besten noch auf ihrem Schulweg. Kennt das Kind die Strecke und die
Verkehrsverhältnisse, kann es auch alleine gehen, am besten in einer
Gruppe mit Nachbarskindern. Kleiner Trick für den Übergang: Die
Eltern können ihr Kind einfach mal den Schulweg vorgehen lassen und
folgen ihm mit Abstand. So können sie überprüfen, wie sicher ihr Kind
sich auf dem Schulweg verhält. "Machen Sie Ihrem Sprössling aber
keine Angst vor dem Straßenverkehr", rät Steinke. "Angst macht
unsicher. Wer die Regeln kennt und beachtet, der kommt auch sicher
an." Wichtig ist auch, dass Kinder morgens rechtzeitig starten, so
dass sie nicht in Zeitdruck kommen.
Besonders verlockend ist es für Kinder, mit dem Fahrrad zur Schule
zu fahren. Schließlich macht es Spaß und man ist viel schneller da,
wenn man ordentlich in die Pedale tritt. Aber Vorsicht: Nach
Expertenmeinung sollten Schulanfänger nicht mit dem Rad zur Schule
fahren. "Radfahren im Straßenverkehr überfordert jüngere Kinder, denn
sie müssen alles gleichzeitig machen: treten, lenken, Balance halten,
den Straßenverkehr im Auge behalten und die Verkehrsregeln beachten",
so Psychologin Steinke. Ab der fünften Klasse fährt laut der
TK-Umfrage jeder sechste Schüler täglich mit dem Rad zur Schule.
Gibt es tatsächlich keine Alternative zum Schulweg per Auto, gilt
es auf folgendes zu achten: Der Kindersitz sollte so montiert sein,
dass die Kleinen zum Fußweg hin aussteigen können. Kindersitze sind
bis zum zwölften Geburtstag oder einer Körpergröße von 150
Zentimetern Pflicht. Aus gutem Grund: Der Erwachsenengurt allein
reicht nicht aus, um das Kind zu sichern. Bei einem Unfall kann der
Gurt am Bauch oder Hals einschneiden und das Kind verletzen. Egal, ob
das Kind zu Fuß geht, mit dem Bus fährt oder im Auto gebracht wird,
eins gilt für alle: es sollte helle Kleidung tragen. Gerade wenn es
im Herbst morgens länger dunkel bleibt, sind zudem Reflektoren an
Ranzen und Jacke empfehlenswert.
Zum Hintergrund:
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK) bundesweit 1.000 Eltern befragt, in deren Haushalt
ein Kind zwischen sechs und 18 Jahren lebt.
Hinweis für die Redaktionen:
Weitere Presseinformationen zum Thema enthält der TK-Medienservice
"Endlich Schulkind!", der unter www.presse.tk.de zur Verfügung steht.
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Datum: 08.08.2011 - 11:40 Uhr
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