Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien

ID: 460541
(ots) - Der syrische Diktator Baschar al-Assad wird
immer unverschämter: Erst beschimpft er die Aufständischen als
»terroristische Extremistengruppen«, dann vergleicht er sie mit den
Krawallmachern in England, und nun hat er auch noch den türkischen
Außenminister Ahmet Davutoglu beleidigt. Dieser hatte in Damaskus ein
Ende des Blutvergießens gefordert. Assad, so Davutoglu, könne wie
Gorbatschow als Reformer in die Geschichte eingehen, oder wie Saddam
Hussein am Galgen enden. Doch Assad ließ den Außenminister abblitzen:
»Wenn Sie Krieg wollen, dann können Sie ihn haben«, soll Assad gesagt
haben. Die türkische Regierung ist empört. Ankara spielt im
Syrien-Konflikt eine entscheidende Rolle: Mit Ausnahme von Nordkorea,
Iran und dem Libanon war die Türkei eines der letzten Länder, das den
Kontakt zu Syrien gepflegt hat. Doch Assads Brüskierungen und
Beleidigungen haben die türkische Regierung gereizt. Seine Geduld sei
bald zu Ende, meint der türkische Premierminister Recep Tayyip
Erdogan. Nachdem Saudi-Arabien, Kuweit, die Arabische Liga, Jordanien
und besonders die USA den syrischen Diktator zuletzt gemaßregelt
haben, geht nun auch die Türkei auf Konfrontationskurs. Die
Schlüsselrolle der Türkei im Syrien-Konflikt wird von der EU und den
USA zunehmend erkannt. Denn Ankara kann Assad diplomatisch,
militärisch und religiös-kulturell tatsächlich unter Druck setzen. Da
die demokratische Türkei im »arabischen Frühling« hohes Ansehen
genießt, wird sie zum Vorbild für viele Länder in der Region. Viele
Araber wünschen sich das türkische politische System, das sich weder
islamistisch-extremistisch noch zu autoritär zeigt. Als der türkische
Außenminister jüngst das befreite Bengasi besuchte, skandierte die
Menge »Erdogan, Türkei, Islam«. Libyen habe »eine gemeinsame Zukunft
mit der Türkei«, versicherte der Minister. Ankara kann Syrien auch


militärisch beeinflussen: Die türkische Offiziere pflegen enge
Kontakte zum syrischen Militär und könnten dessen Offiziere zur
Revolte gegen Assad anspornen. Es soll ja bereits erste Überläufer
geben. Die Allianz der Assad-Getreuen könnte mit türkischer Hilfe ins
Bröckeln geraten. Die Türkei hat auch eine religiös-kulturelle Rolle
im Syrien-Konflikt: Da die Machtclique um Assad zur religiösen
Minderheit der Aleviten gehört, sind die 15 Millionen türkischen
Aleviten über den Staatsterror in Syrien entsetzt. Sie unterstützen
die türkische Regierung beim Versuch, einen Keil zwischen Assad und
seinen Glaubensbrüdern zu treiben. Das könnte die Assad-Clique
zusätzlich destabilisieren. Die Türkei hat große politische und
wirtschaftliche Interessen in der Region. Sie wird nicht zulassen,
dass der brutale syrische Diktator diese Interessen verletzt. Für
Europa und die USA bietet die Türkei somit eine hervorragende
Gelegenheit, den Syrien-Konflikt diplomatisch, militärisch und
religiös-kulturell zu lösen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Jugendarbeitslosigkeit und den Unruhen in Großbritannien Landeszeitung Lüneburg: Hunger ist Menschenwerk / Experte Benedikt Haerlin: Wenn wir in der Landwirtschaft umsteuern, macht die Erde uns noch lange satt
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 11.08.2011 - 20:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 460541
Anzahl Zeichen: 3303

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 151 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NRW: Polizei überwacht afghanischen Sexualtäter ...

Im Kreis Herford (NRW) wird ein afghanischer Sexualstraftäter in Absprache mit dem Landeskriminalamt "engmaschig" von der Polizei überwacht. Der 24-Jährige, der als rückfallgefährdet gilt, hatte nach einer Sexualtat eine Haftstrafe von ...

Merz über Scholz: "Kapitulation des Rechtsstaats" ...

Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen seiner rechtlichen Bedenken gegen den Fünf-Punkte-Plan der Union zur Kurswende in der Migrationspolitik. "Wenn ich diese Einwände von der Bundesregierung und ...

Alle Meldungen von Westfalen-Blatt


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z