Tag der offenen Tür im Seehaus Leonberg
Prisma e.V. führt den Jugendstrafvollzug in freien Formen als Alternative zum Jugendstrafvollzug durch.
Männliche straffällige Jugendliche und junge Erwachsene können ihre Haftzeit im Seehaus Leonberg verbringen. In einem konsequent durchgeplanten Tagesablauf lernen sie Werte und Normen kennen und übernehmen Verantwortung für ihr Leben und andere.
Am 24. September findet der diesjährige Tag der offenen Tür im Seehaus Leonberg statt.
Als Gäste dürfen wir Justitzminister Rainer Stickelberger (SPD), Oberbürgermeister Bernhard Schuler, Fernsehmoderator und Journalist Peter Hahne und Porsche-Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück begrüßen.
Alternativer Jugendstrafvollzug in Sachsen kann beginnen
Im „Seehaus Leonberg“ wird diesen Samstag zum achten Mal „Tag der offenen Tür“ gefeiert.
Der Tag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes Württemberg. Festredner wird der Journalist und Bestsellerautor („Schluss mit lustig“) Peter Hahne sein. Er hat von Anfang an die Arbeit im Seehaus unterstützt und begleitet.
Noch weitere prominente Gäste sind der Einladung ins Seehaus Leonberg gefolgt. Beim Festakt um 12:15 Uhr werden der neue Justizminister Rainer Stickelberger und Oberbürgermeister Bernhard Schuler ein Grußwort sprechen. Ein Theaterstück der Jugendlichen des Seehaus Leonbergs rundet den festlichen Teil traditionell ab.
Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender von Porsche und engagierter Thaiboxer wird sein Hobby zur Schau stellen und nachmittags Boxkampf vorführen.
Die Kinder des Wald- und Tierkindergartens, der auf dem Gelände des Seehauses sein Zuhause hat, tragen durch Lieder und ein weiteres Theaterstück bei.
„Die Bürgerinnen und Bürger in Leonberg und Umgebung, Freunde und Interessierte sind herzlich eingeladen, beim Tag der offenen Tür dabei zu sein und sich ein Bild von dem Programm für straffällige Jugendliche und von den Veränderungen im Seehaus Leonberg zu machen. Wir freuen uns über Ihr Kommen, es gibt einiges Neues zu entdecken“, so Tobias Merckle, Geschäftsführender Vorstand des Trägervereins Prisma e. V.
Zeitgleich öffnet sich auch die Tür im „Seehaus Sachsen“. Nach über 3 Jahren Vorbereitung ist dort heute der erste Jugendliche in die innovative Form des Jugendstrafvollzuges eingezogen. Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Europa hatte bereits Ende 2008 den Verein Prisma beauftragt, in Sachsen ein solches Projekt nach dem Modell des „Seehaus Leonberg“ (Baden-Württemberg) aufzubauen. Ziel ist die Schaffung einer sozialen Einrichtung, in der rund 20 Jugendliche betreut werden können. Da diese „endgültige Lösung“ erst im Rahmen eines schrittweisen Neubaus entstehen kann, nutzt der Verein in der Übergangszeit von bis zu 3 Jahren das ehemalige Wohnheim „Lutherstift“ in Störmthal (Landkreis Leipzig) als Interim.
Ab dieser Woche betreut der Verein nun auch im „Seehaus Sachsen“ männliche Jugendliche und junge Erwachsene, die zu einer Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt wurden. Die jungen Männer können sich aus der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen auf einen der sieben Plätze im Seehaus bewerben. Dort wohnen sie gemeinsam mit einer Mitarbeiterfamilie und lernen so „funktionierendes“ Familienleben, was viele von ihnen nie erlebt haben. Gleichzeitig erwartet sie ein streng durchstrukturiertes Erziehungs- und soziales Trainingsprogramm. Der Tag beginnt um 5.45 Uhr mit Frühsport und endet häufig erst nach 22.00 Uhr mit Gruppen- und Einzelgesprächen. Die konsequente Aufarbeitung der Straftaten und Auseinandersetzung mit dem Leid der Opfer spielt eine tragende Rolle im Konzept des Seehauses. Ebenso aber auch eine fundierte praktische und schulische Ausbildung. „Die Jugendlichen haben großes Potential. Sie haben es aber bisher zum Schaden der Gesellschaft und zu ihrem eigenen Nachteil eingesetzt. Das gilt es umzukehren ins Positive!“ so der Geschäftsführer des Vereins Tobias Merckle. Und der Leiter des „Seehaus Sachsen“, Michael Richter, ergänzt: „Viele der straffälligen Jugendlichen haben durch familiären Zerbruch oder Armut erschwerte Startbedingungen. Das muss man bedenken. Aber wir lassen das nicht als Ausrede gelten, dass unschuldige Menschen oder deren Eigentum deshalb zu Schaden kommen. Die Jugendlichen müssen lernen, Verantwortung für ihr eigenes Leben und das ihrer Mitmenschen zu übernehmen, wenn sie dem Teufelskreis von Kriminalität und Inhaftierung wieder entrinnen wollen.“ Um dafür die Voraussetzungen zu bieten, ist ab dieser Woche das Angebot des sächsischen Strafvollzugs um das „Seehaus“ in Störmthal bereichert worden.
Kontakt:
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Seehaus 1
71229 Leonberg
07152 33123300
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Allgemeine Informationen: www.prisma-jugendhilfe.de, Abdruck für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Beleg erbeten.
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Seehaus Leonberg
Wirksamer Jugendstrafvollzug abseits von Gefängnismauern
Leonberg, 15.09.2011. Das Seehaus Leonberg ist eine Einrichtung für junge Gefangene im Alter von 14 bis 23 Jahren, die zu einer Jugend- oder Haftstrafe verurteilt wurden.
Der so genannte „Jugendstrafvollzug in freien Formen“ zielt darauf ab, den jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen, sie auf ein geregeltes Leben vorzubereiten und so die besten Grundbedingungen für ein weiteres Leben ohne Straftaten zu schaffen.
2003 wurde das Seehaus Leonberg und das Partnerprojekt Chance in Creglingen (Christliches Jugenddorfwerk) vom damaligen baden-württembergischen Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll (FDP) initiiert. Als erstes Bundesland führte Baden-Württemberg den „Jugendstrafvollzug in freien Formen“ ein, eine innovative dritte Vollzugsform neben dem offenen und dem geschlossenen Jugendstrafvollzug.
Bundesweit bekannt wurde das Seehaus Leonberg im Zuge der bundesweiten Diskussionen um eine Verschärfung des Jugendstrafrechts. Das Seehaus taugt allerdings nicht als Beispiel für extreme Forderungen: Es praktiziert keine „Kuschelpädagogik“, ist aber auch kein Erziehungscamp, sondern setzt bewährte sozialwissenschaftliche Instrumente ein, um straffällige Jugendliche auf ein Leben ohne Kriminalität vorzubereiten.
Viele Unternehmen unterstützen das Seehaus mit Sach- oder Geldspenden und investieren so in das Leben der Jugendlichen. Über 100 Ehrenamtliche bringen sich in das Seehaus Leonberg in den verschiedensten Bereich ein.
Allgemeine Informationen: www.prisma-jugendhilfe.de, Abdruck für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Beleg erbeten.
Datum: 23.09.2011 - 10:36 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 485944
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Martina Knödler
Stadt:
Leonberg
Telefon: 07152/33123-315
Kategorie:
Vermischtes
Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 23.09.2011
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