Grosso-Verband sieht Zukunft für bewährtes Grosso-System
ID: 505432
bewährte System des neutralen Pressevertriebs in Deutschland
ungeachtet aktueller Gefährdungen eine Zukunft. Dies erklärte der
Verband unmittelbar vor der Urteilsverkündung des Bundesgerichtshofes
im Revisionsverfahren des Presse-Grossisten Grade KG gegen die Bauer
Vertriebs KG am heutigen Montag, 24. Oktober 2011.
"Das Interesse am Ausgang des Verfahrens ist weit über unsere
Branche hinaus enorm", sagte Frank Nolte, 1. Vorsitzender des
Verbandes. "Es geht ja nicht nur um die privatrechtliche Frage der
Rechtmäßigkeit einer unbegründeten Kündigung durch einen Verlag.
Vielmehr stehen wesentliche medienpolitische Essentials wie die
Neutralität und das effiziente System der gebietsbezogenen
Alleinauslieferung auf dem Prüfstand."
Das Presse-Grosso setze darauf, dass sich der BGH-Kartellsenat der
Rechtsauffassung der Prozessbevollmächtigten seiner Mitgliedsfirma
anschließen werde. "Für die Kollegenfirma Grade hat die Kündigung
unmittelbar existentielle Folgen. Aber auch die Branche muss mit dem
Urteil umgehen", so Nolte. "Zum System des neutralen
Vollsortiments-Grosso insgesamt sehe ich keine publizistisch und
wirtschaftlich bessere Alternative." Der Verband habe in den letzten
Monaten mit fast allen Zeitschriftenverlagen langfristige
Vereinbarungen getroffen. Darüber hinaus bekennen sich diese Verlage
jeweils in separaten schriftlichen Dokumenten verbindlich zu den
System-Essentials gemäß der Gemeinsamen Erklärung aus dem Jahr 2004.
Das Presse-Grosso sei auch nach wie vor mit dem Bauer-Verlag im
Dialog, zuletzt im Rahmen der Medientage München 2011 am 19. Oktober.
Von einer Diskussionsveranstaltung dort zur Lage und zu den
Perspektiven des Pressevertriebssystems gingen Beobachtern zufolge
zarte Signale der Annäherung aus. "Es ist positiv", resümierte Nolte,
"dass wir in der Runde zusammen kamen. Gemeinsam wurde ein weiterer
Schritt zur Versachlichung der Debatte getan. Ich begrüße die
erkennbar gewordene Bereitschaft auf beiden Seiten, das bewährte
Grosso-System zu erhalten und weiter zu entwickeln. Ich habe die
Hoffnung, dass am Ende zumindest die Kartellklage vor dem Landgericht
Köln gegen unseren Verband gegenstandslos wird."
Dies ist auch der Wunsch der Politik. Der nordrhein-westfälische
Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien und
Vorsitzende der SPD-Medienkommission, Marc Jan Eumann, bezeichnete
das deutsche Grosso-System in der Münchner Debatte als "wunderbares
Beispiel für die Organisation von Netzneutralität". Der Gesetzgeber
stehe bereit, das bestehende System "notfalls auch gesetzlich zu
schützen". Der Medienwissenschaftler Professor Dr. Michael Haller
richtete auf der Veranstaltung den Appell an die Branche, den
Gedanken der Quersubventionierung, durch den in Deutschland ein
"ausdifferenziertes, weltweit einzigartiges System" entstanden sei,
nicht aufzugeben. Dr. Olaf Conrad, Mitglied der Geschäftsleitung G+J
und Geschäftsführer DPV Deutscher Pressevertrieb, bescheinigte aus
Verlagssicht, dass die "zentralen Standards und Marktleistungen des
deutschen Pressevertriebs stetig weiterentwickelten würden". Dies sei
ein wesentlicher Verdienst des Grosso-Verbandes und auch des VDZ.
"Der Pressevertrieb brauche weiterhin einen einheitlichen
Konditionen- und Leistungsrahmen, damit die Vertriebsneutralität
gewahrt bleibt", so Conrad.
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Datum: 24.10.2011 - 10:35 Uhr
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