Rheinische Post: Islamisten siegen
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Die demokratische Wahl in Tunesien überrascht allenfalls in der
Höhe des Sieges der Islamisten. Es mag ein Schock für westliche
Beobachter sein, dass sich die Religiösen so fest verankern konnten.
Doch auch in den übrigen Staaten Nordafrikas, die auf die
Errungenschaften des Arabischen Frühlings gehofft hatten, sind die
Islamisten auf dem Vormarsch. Wer wie in Libyen schon die Einführung
des islamischen Rechts der Scharia ausruft, weckt Misstrauen. Die
Islamisten haben vor allem auf dem Land bei den weniger Gebildeten
gepunktet. Die Eliten der Städte sind aufgeklärter, entsprechend ist
ihre Akzeptanz demokratischer Freiheiten. Dass Islamismus nicht
automatisch Radikalität bedeutet, zeigt das Beispiel Türkei. Deren
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gehörte einst einer
kämpferischen Islamistenpartei an. Für sein Zitat "Die Demokratie ist
nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind" musste er
ins Gefängnis. Heute zählt Erdogan zu den Gemäßigten, die erkannt
haben, dass sich in einer immer stärker globalisierten und vernetzten
Welt radikale Alleingänge kaum auszahlen. Der Preis wäre zu hoch. Er
besteht aus Isolation und Abkoppelung von den wirtschaftlichen
Chancen der Moderne.
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Datum: 24.10.2011 - 20:11 Uhr
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