Streit um Einstufung von Bildungsabschlüssen
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Streit um Einstufung von Bildungsabschlüssen
Kassel ? Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt vor einer Beschädigung des Ansehens der Berufsausbildung. Im Streit um die Einstufung des Abiturs und der dualen Ausbildung zum Facharbeiter im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) fordert die Gewerkschaft eine einheitliche Bewertung beider Abschlüsse. "Für eine höhere Einstufung des Abiturs gegenüber der Berufsausbildung gibt es keine nachvollziehbaren Gründe", sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Andreas Steppuhn anlässlich der heute (für die Red.: 11. November 2011) beginnenden Berufsbildungspolitischen Tagung der IG BAU. "Diese Unterscheidung entspringt dem Standesdünkel mancher Bildungsbürger, deren Gesellschaftsideale offenbar aus dem 19. Jahrhundert stammen, als es noch Dienstboten und eine Herrschaft gab." Eine Benachteiligung der dualen Ausbildung wird konkrete Auswirkungen für den Einzelnen haben. Experten erwarten, dass die ungleiche Einordnung beider Bildungsabschlüsse im DQR sich letztlich in der Lohn- und Gehaltshöhe niederschlagen wird.
Bis zum Ende dieses Jahres soll der DQR fertiggestellt sein. Die Bildungsabschlüsse werden darin acht Stufen zugeordnet, um sie letztlich in der EU vergleichbar zu machen und die Mobilität im gemeinsamen Wirtschaftsraum zu erleichtern. Auf der höchsten Stufe rangiert die Promotion, mit dem Hauptschulabschluss erreicht man die zweite Stufe. Eine Ausbildung soll die Stufe vier erhalten. Die Kultusministerkonferenz der Länder will das Abitur ein Niveau höher auf Stufe fünf anordnen.
"Denkt man diesen Vorschlag zu Ende, zeigt sich wie wenig durchdacht er ist. Abiturienten, die eine duale Ausbildung machen, stehen am Ende auf einer niedrigeren Bildungsstufe", sagte der IG BAU-Fachreferent für Handwerkspolitik Jendrik Scholz auf der Tagung in Kassel. "Eine Vielzahl von Gymnasiasten strebt eine Ausbildung nach dem Schulabschluss an. Eine Ungleichbehandlung von Abitur und Ausbildung verstößt auch gegen ihre Interessen."
Ruprecht Hammerschmidt
Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt
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Datum: 11.11.2011 - 15:30 Uhr
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