Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Musik / Klavierfestival Ruhr
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Soziales gegen Hochkultur: Diese Konfrontation kann natürlich nur
einen Sieger kennen. So scheint es. Diese gern polemisch aufgeheizte
Bataille wird im Ruhrgebiet gerade wieder inszeniert. Die Neuauflage
macht sie hingegen keinen Deut plausibler. Spitzenkultur ist kein
Pläsier der Reichen, sondern Lebensgestaltung, die gerade
Krisenregionen gibt, was die dringend brauchen: Selbstbewusstsein,
Zentralität, Anziehungskraft.
Hochkultur ermöglicht ein richtig verstandenes Anspruchsdenken -
nicht eines des blanken Geldes, sondern eines des qualitativen
Anspruchs. Nicht anders dachte Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus,
der mitten im verrußten Industrierevier ein Haus der Kunst gründete
und deren Schönheit bewusst den arbeitenden Menschen der Region
widmete. Herausragende Kunst kann also niemals das Problem sein, wohl
aber jede Zugangsbarriere, die sie umgibt.
Deshalb sollte weniger um die Anzahl von Konzerten als um ihre
Öffnung gestritten werden. Spitzenkunst liefert das beste Material
für eine Vermittlungsarbeit, die bereichernde Erlebnisse für Kinder
und Jugendliche ermöglicht. Und Sponsoren sollten nicht allein
Künstlergagen finanzieren, sondern helfen, Kontingente deutlich
verbilligter Karten bereitzustellen. Schubert für Mitbürger mit
Migrationshintergrund. Das müsste es sein.
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Datum: 01.01.2012 - 22:00 Uhr
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