Hermann Naber im Alter von 78 Jahren gestorben
Langjähriger Hörspielchef des Südwestfunks
ID: 561891
Leistungen des Regisseurs, Dramaturgen und Autors für das
zeitgenössische Hörspiel
Baden-Baden. Hermann Naber, der mehr als 30 Jahre lang die
Hörspielabteilung des Südwestfunks leitete, starb am Abend des 25.
Januar im Alter von 78 Jahren in Baden-Baden. Naber kam 1962 zunächst
zum Hessischen Rundfunk, bevor er von 1965 an bis zu seiner
Pensionierung 1998 die Hörspielabteilung des Südwestfunks übernahm.
Unter seiner dramaturgischen Verantwortung entstanden einige der
wichtigsten Werke der deutschen Hörspielgeschichte, etwa Ernst Jandls
und Friederike Mayröckers preisgekröntes Stück "Fünf Mann Menschen"
von 1968, das die Ära des "Neuen Hörspiels" einläutete. Rund 100
Hörspiele hat Hermann Naber als Regisseur und teilweise auch als
Bearbeiter selbst produziert, darunter "Dr. Murkes gesammeltes
Schweigen" nach Heinrich Böll, "Fräulein Smillas Gespür für Schnee"
nach Peter Hoeg oder Christian Geißlers "Unser Boot nach Bir Ould
Brini", das 1994 den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt.
Nabers Interesse galt gleichermaßen den ambitionierten Werken der
ars acustica wie den großen erzählerischen Hörspielen und den
unterhaltenden Krimiklassikern. Berühmt ist etwa seine Reihe der
Chandler-Krimis. Eine der größten Hörspielproduktionen, die Naber
nach Baden-Baden holen konnte, war Tolkiens "Herr der Ringe".
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Der Westfale Hermann Naber
zählt zu den herausragenden Wegbereitern des zeitgenössischen
Hörspiels in Deutschland. Seine Inszenierungen rufen noch heute
Bewunderung hervor. Nicht zuletzt seinem Engagement verdanken der
damalige Südwestfunk und der Südwestrundfunk ihren Ruf als einer der
führenden Hörspiel-Produzenten in Deutschland. Seiner Wahlheimat
Baden-Baden blieb Hermann Naber stets verbunden. Sein Tod hat mich
wie auch die Kolleginnen und Kollegen tief bewegt."
Naber war Mitglied der Berliner "Akademie der Künste" und Mitglied
der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste". Auch für das
anspruchsvolle Fernsehspiel hat er sich engagiert: Er zählte zu den
Initiatoren des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden. Viele Jahre lang
war Naber Sekretär des Karl-Sczuka-Preises, den der SWF bzw. SWR für
Hörspiel als Radiokunst auslobt. Auf Nabers Initiative geht auch die
Kassetten-Edition "Cottas Hörbühne" zurück, die erstmals klassische
Hörspiele von Ingeborg Bachmann, Max Frisch oder Alfred Andersch
versammelte.
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Datum: 26.01.2012 - 17:05 Uhr
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