Westdeutsche Zeitung: Der Banker mit dem Image-Desaster = Von Martin Vogler

Westdeutsche Zeitung: Der Banker mit dem Image-Desaster =
Von Martin Vogler

ID: 566756
(ots) - Als Banker noch richtig geachtete
Persönlichkeiten waren, wäre der Abschied eines Chefs der Deutschen
Bank nach zehnjähriger Amtszeit ein staatstragender Akt gewesen. Bei
Josef Ackermann ist das anders. Das Image der Finanzbranche ist
beschädigt, Banker gelten nicht mehr als weise Wirtschaftslenker.
Auch normale Mitarbeiter, die einst fälschlich als Bankbeamte
bezeichnet wurden, haben Vertrauen verloren. Es ist schon extrem,
wenn Kundenberater in die Nähe von Drückerkolonnen gerückt werden und
ihren Führungskräften menschenverachtende Abzocke unterstellt wird.
Das mag in Einzelfällen zutreffen, doch derart pauschal und
überzogen, wie derzeit die Banker-Schelte ausfällt, ist sie
ungerecht. Dass Josef Ackermann an der Spitze der
Unbeliebtheits-Skala der Banker steht, hat nur zum Teil mit dieser
finanzkritischen Grundhaltung zu tun. Er hat fatale individuelle
Fehler gemacht - und damit sich selbst und der Branche geschadet. Er
wird den meisten Deutschen nicht als erfolgreicher Manager in
Erinnerung bleiben. Mit ihm verbindet man neben verbalen Schnitzern
vor allem das unglückliche Foto, auf dem er 2004 beim
Mannesmann-Prozess die Finger zum Victory-Zeichen spreizte und breit
in die Kamera grinste. Dieses Bild schien nicht nur Ackermanns
Missachtung des Gerichts auszudrücken, sondern verpasste ihm den Ruf
des gierigen und arroganten Machtmenschen. Doch abgesehen von so
manchem Image-Desaster ist Ackermanns Bilanz seiner zehnjährigen
Tätigkeit gar nicht so schlecht. Er hat sich konsequent amerikanische
Banken zum Vorbild genommen und es mit harter Arbeit und auch harter
Hand erreicht, dass die Deutsche Bank das einzige Institut von
Weltrang in Deutschland wurde. Sein Haus kam sogar relativ
unbeschädigt durch die Finanzkrise. Einen Schönheitsfehler gibt es
zum Schluss jedoch auch: Vom versprochenen


Zehn-Milliarden-Rekordgewinn schaffte er nur etwas mehr als die
Hälfte. Wenn jetzt der unbestritten bekannteste, aber auch
unbeliebteste Banker in Deutschland geht, wird die Lücke schwer zu
füllen sein. Die Deutsche Bank versucht das mit einer Doppelspitze.
Ein Konstrukt, das stets wegen drohender gegenseitiger Lähmung und
möglichem Kompetenzgerangel Gefahren birgt.



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Datum: 02.02.2012 - 19:20 Uhr
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